Autobahnkirche bald noch wärmer

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Sie ist etwas anders als andere Kirchen. Und darauf sind Pfarrer Josef Hell und Kirchenpfleger Hans Hümmer stolz. Die Kirche St. Thomas von Aquin in Trockau ist nicht nur bei den sonntäglichen Gottesdiensten so gut wie immer voll – sie lockte als Autobahnkirche auch mehr als 20 000 auswärtige Besucher im Jahr an. Nach enormen Investitionen in eine neue Erdwärmeheizung und die Dachsanierung sind nun die Fenster an der Reihe. Dafür wird erneut ein sechsstelliger Betrag fällig.

 
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Es läuft alles rund, sagen Hell und Hümmer. Was beim Thema Heizung nicht unbedingt zu erwarten war: Die Prognosen vor dem Einbau der aus Erdwärme gespeisten neuen Heizung waren nahezu exakt. Wurden für die frühere Kirchenbankheizung – eine Elektrodirektheizung – jährlich gut 31 000 Kilowattstunden eingesetzt, produzierte die Wärmepumpe in den ersten neun Monaten seit ihrer Inbetriebnahme mehr als 95 000 Kilowattstunden – 92 000 waren das Ziel laut Gutachten vor dem Einbau der Heizung, die knapp 250 000 Euro gekostet hat.

"Extrem gute Ergebnisse"

Die Firma Schwender, die die Geothermieheizung installiert hat, spricht in einer ersten Bilanz von „extrem guten“ Ergebnissen. Das Ziel ist damit erreicht: Auf ökologischem Weg eine spürbare Verbesserung der Raumtemperatur in der Kirche erreichen und damit den Besuchern eine bessere Aufenthaltsqualität zu ermöglichen.


All das hat natürlich auch mit einer energetischen Sanierung der Thomas-Kirche zu tun. Und da macht es Sinn, so Kirchenpfleger Hümmer, auch am Haupteingang nachzubessern. Ein erster Schritt wurde schon 2016 gemacht - mit der Sanierung der Eingangstür, die laut Pfarrer Hell „extrem durchlässig“ war. Ein nahezu ungehinderter Durchzug der Kälte von außen ins Kircheninnere wird so vermieden. Doch da geht eben noch mehr, sagt Kirchenpfleger Hümmer: „Seit mehr als zehn Jahren diskutieren wir darüber, dass auch bei den Vorhängen am eigentlichen Zugang zum Kirchenschiff eine Veränderung erforderlich ist.“ Weil der Vorraum trotz der nun dichten Haupteingangstür wie eine Kältebrücke wirkt.

Die Sicht ist versperrt

Unabhängig davon wirke der Vorhang alles andere als schön, verdunkle zudem das Kircheninnere und versperre nicht zuletzt die Sicht auf die „wunderschön sanierte Bleiverglasung“. Dieser Meinung schloss sich nun auch das erzbischöfliche Bauamt in Bamberg an und sicherte einen Zuschuss von maximal 5500 Euro zu. Damit ist der Weg frei, die Vorhänge durch eine mit Isolierglas versehene Tür zu ersetzen, die Gesamtkosten liegen bei 7100 Euro.

Hier wird's sechsstellig

Wesentlich teurer wird die Sanierung der Kirchenfenster. Denn die Kuratiekirche verfügt über viele Fenster - und die sind nach mehr als 50 Jahren zum Teil nicht mehr in bestem Zustand. Was eben auch negative Folgen für den Energiebedarf des Gotteshauses hat. Bei der Sanierung müssen die Auflagen des Denkmalschutzes ohne Wenn und Aber berücksichtigt werden, betont Hans Hümmer. Das Landratsamt als Aufsichtsbehörde hat die Pläne aus denkmalschützerischer Sicht abgesegnet, auch das Erzbistum steht dahinter. Hans Hümmer rechnet mit Kosten von gut 100 000 Euro, der genaue Fördersatz steht noch nicht fest. Damit ist die Sanierung der Autobahnkirche dann abgeschlossen, „das passt dann für das nächste halbe Jahrhundert“, sagt Hans Hümmer.

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