Autobahndirektion investiert in diesem Jahr in der Region rund 100 Millionen Euro - Ein Schwerpunkt: Bayreuther Flüsterasphalt Autobahn bleibt Großbaustelle

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Rund 100 Millionen Euro investiert die Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern in diesem Jahr in den Erhalt der Strecken der A9, der A70, der A73 und der A93. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

Es ist die Zeit der geöffneten Geldbeutel: Auch in diesem Jahr wird die Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern wieder rund 100 Millionen Euro in das Streckennetz in Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz stecken können. Hauptsächlich geht es um Sanierung und Erhalt des Bestandes. Einer der Schwerpunkte der Sanierungswelle: Mehrere Streckenabschnitte der A9, besonders der im Bayreuther Stadtgebiet.

 
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Für insgesamt 774 Kilometer Autobahn sind die Mitarbeiter der Bayreuther Dienststelle zuständig. "In knapp zehn Prozent unseres Netzes werden wir in diesem Jahr investieren können", sagt Thomas Pfeifer, der Leiter der Dienststelle, am Donnerstag bei der Pressekonferenz der Autobahndirektion in Bayreuth. "Und wir haben ähnlich gute Voraussetzungen wie im vergangenen Jahr. Bestandserhaltung ist ein Ausgabenschwerpunkt, den das Bundesverkehrsministerium gesetzt hat."

Keine Flickbaustellen mehr

Das Ziel: "Das Netz auf den Stand der Technik zu bringen." Und: Flickbaustellen, die den Verkehrsteilnehmer noch mehr nerven als geplante Baustellen, in Richtung Null zu reduzieren. Im vergangenen Jahr, sagt Pfeifer, sei in Oberfranken "noch nie so viel gebaut worden" im Autobahnbereich, der die A9, die A73 und die A93 in der nördlichen Oberpfalz einschließt. 62 Kilometer Richtungsfahrbahn, Kostenvolumen rund 100 Millionen Euro. In diesem Jahr sehen die Planungen die Sanierung von 64 Kilometer Autobahn vor, der Kostenrahmen werde "zwischen 90 und 100 Millionen Euro liegen. Für das kommende Jahr, "da sind wir gedanklich auch schon in der Planung", wie Pfeifer sagt, "werden wir in der Größenordnung wie jetzt weitermachen können. Dann sogar mit Sanierung von rund 70 Kilometer Autobahn."

Stark belastete Pendlerautobahn

Die A9 als eine der stark belasteten Pendlerautobahnen wird ab April drei Baustellen haben. Die Baustelle, die Bayreuth am stärksten betreffen wird, ist der Austausch des Flüsterasphalts, des offenporigen Asphalts (OPA) auf einer Länge von acht Kilometern im Stadtgebiet zwischen der Einhausung bei Laineck und dem Fuß des Sophienbergs. "Das ist sicher die schwierigste Deckenerneuerung in diesem Jahr", sagt Pfeifer. Rund zehn Jahre hält der OPA, dann erfüllt er die Vorgaben nicht mehr: "Fünf Dezibel Lärmminderung gegenüber dem Normwert muss er bringen." Wie Projekltleiter Hermann Loren sagt, werde am 24. April damit begonnen, den Flüsterasphalt auf der Fahrspur Richtung Norden abzufräsen, anschließend das komplexe Entwässerungssystem wieder auf den Stand zu bringen und den neuen Asphalt einzubauen. "Acht bis neun Wochen Zeit haben wir dafür vorgesehen. Dann beginnen die Arbeiten in Richtung Süden." Auch wenn die Zeiten knapp bemessen sind: Die Autobahndirketion arbeite mit leistungsfähigen Bauunternehmen zusammen, die "auch mal drei oder vier Tage vor der Zeit fertig sind", wie Pfeifer sagt.

6,8 Millionen Euro für den Flüsterasphalt

6,8 Millionen Euro wird allein der Austausch des Asphalts kosten, 1,2 Millionen Euro steckt die Autobahndirektion in die Sanierung von Brücken und Entwässerungssystem. Bis September soll das Projekt OPA abgeschlossen sein. "Wir werden während der Arbeiten zwei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung stellen können", sagt Pfeifer. Dennoch werde es zu Spitzenzeiten auf der stark belasteten A9 sicher Probleme geben. "An normalen Tagen erwarten wir keine dramatische Stauentwicklung, wohl aber am Donnerstagabend und am Freitag." Zwischen 60.000 und 65.000 Autos fahren an normalen Tagen auf der A9 bei Bayreuth, wenn die Pendlerwelle rollt, sind es rund 100.000, die sich speziell in den Abendstunden auf der Autobahn drängen. Die Sorge, dass sich die Probleme auf der A9 durch die Baustelle im Sommer verschärfen, hat Pfeifer nicht: "Jede Autobahn hat einen anderen Charakter. Auf der A9 und auf der A73 haben wir in den Ferien durch den Wegfall der Pendler sogar eine gewisse Entlastung."

Neu eine von drei Baustellen auf der A9

Der Austausch des Flüsterasphalts ist aber nur eine Baustelle auf der A9: Zwischen dem Parkplatz Streitau und Marktschorgast geht auf einer Länge von acht Kilometern die Sanierung von Fahrbahn und Brücken weiter. Hier sollen die Arbeiten von Mai bis August dauern.

Von Juli bis Oktober wird für knapp eine Million Euro eine Brücke am Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach in Fahrtrichtung Berlin saniert. Die Erneuerung der Brückenabdichtung und der Kappen soll den Verkehr laut Pfeifer allerdings nicht so stark behindern, weil "immer eine Fahrspur freigehalten werden kann". 

Neubau der Hochbrücke und Abschnitt ab Bindlacher Berg

Parall zu den Planungen für den kompletten Neubau der Hochbrücke im Bayreuther Stadtgebiet, der 2019 starten und rund 50 Millionen Euro kosten wird, "machen wir uns bereits Gedanken über den 16 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Bindlacher Berg und Marktschorgast", sagt Pfeifer. Der werde wohl in zwei bis drei Bauabschnitte eingeteilt, weil er komplexe Bauwerke wie die Sanierung der Lanzendorfer Talbrücke enthält.

Die Baustellen auf der A70, der A73 und der A93

Die A9 ist nicht die einzige Baustelle für die Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern.

A70: Zwischen Bamberg und Scheßlitz werden auf einer Länge von rund sieben Kilometern die Fahrbahn und die Brücken saniert (Juni bis September). Kosten: Rund zehn Millionen Euro. Außerdem sind Hangabsicherungen am Weißen Berg geplant (500.000 Euro).

A73: Die kostenintensivste Baustelle liegt im Bereich Forchheim. Von Februar bis Dezember fließen laut Thomas Pfeifer rund 25 Millionen Euro in den Lärmschutz. Neun Millionen in den Straßenbau mit Flüsterasphalt wie in Bayreuth, neun Millionen in neue Lärmschutzwände und acht Millionene Euro in BRückensanierung. "Insgesamt 45 Millionen Euro in den Jahren 2016, 2017 und 2018." 

Bei Baiersdorf werden aktuell rund fünf Millionen Euro in den Lärmschutz investiert, zwischen Baiersdorf-Nord und Erlangen-Nord wird eine temporäre Freigabe des Seitenstreifens eingerichtet. Die umfasst den Neubau des Seitenstreifens, von Nothaltebuchten und den Bau einer hochmodernen Steuerung mit Videomasten und Kennzeichenbrücken für insgesamt rund 20 Millionen Euro.

A93: Ebenfalls im Zuständigkeitsbereich der Bayreuther Dienststelle - die nördliche Oberpfalz. Auf der A93 werden zwischen Pechbrunn und Wiesau laut Pfeifer für vier Millionen Euro Fahrbahn und Brücken auf Vordermann gebracht (September bis Oktober). Ebenfalls im Sanierungsprogramm: Sechs Kilometer Fahrbahn zwischen Weiden und Wernberg-Köblitz (April bis August) und der Abschnitt zwischen Falkenberg und Windischeschenbach im gleichen Zeitraum.

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