Aussetzung des NSU-Prozesses gefordert

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Die Verteidigung des wegen Beihilfe zum Mord mitangeklagten Ralf Wohlleben hat am Donnerstag die Aussetzung des Münchner NSU-Prozesses beantragt.

 
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Beate Zschäpe, die sich in dem Verfahren als mutmaßliche Mittäterin verantworten muss, schloss sich dem Antrag an. Wohlleben-Verteidiger Wolfgang Narath begründete seinen Vorstoß mit der Krise um die erfundene Nebenklägerin „Meral Keskin“ und die nach wie vor ungelösten Probleme der Zschäpe-Verteidigung. Die beeinträchtigten auch die „prozessuale Position“ seines Mandanten.

Das Gericht, so Narath, verstoße gegen das grundgesetzlich garantierte „faire Verfahren“. Er forderte außerdem, den Haftbefehl gegen Wohlleben aufzuheben oder zumindest außer Vollzug zu setzen. Wohlleben ist wie Zschäpe seit fast vier Jahren ununterbrochen inhaftiert. Das Gericht unterbrach daraufhin zunächst die Verhandlung.

Hauptangeklagte in dem Verfahren vor dem Oberlandesgericht ist Beate Zschäpe. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft bei allen Verbrechen des NSU vor, darunter eine Serie von zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen. 

dpa

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