Aus Kasachstan in den Kirchenvorstand?

Christian Porsch

Rund ein Viertel der evangelischen Bürger in Speichersdorf sind Russlanddeutsche. Eine beeindruckende Quote und Grund genug, diese Bevölkerungsgruppe in der evangelischen Kirche ernst zu nehmen.

 
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So kandidieren mit Emilia Littig und Elena Schumacher zwei Übersiedlerinnen für ein Amt im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde. Bayernweit finden morgen diese Wahlen statt. In der Großgemeinde engagieren sich neben den gebürtigen Speichersdorfern und Zugezogenen auch zahlreiche Russlanddeutsche in den einzelnen Gruppen, Chören und Untergliederungen. Emilia Littig und Elena Schumacher gehören zu diesen Leuten, sind hoch motiviert und nehmen ihre Aufgabe sehr ernst.

„Mir macht die Arbeit in der Kirche großen Spaß”, bringt die 34-jährige Elena ihre Motivation für die Kandidatur auf den Punkt. „Ich habe schon länger überlegt, wie ich mich in die Gesellschaft einbringen kann. Die bevorstehende Konfirmation meiner Tochter Jessica war da wie ein Zeichen”, sagt die gelernte Kosmetikerin.

Seit 20 Jahren lebt die gebürtige Kasachin in Speichersdorf. Der Austausch zwischen den Kulturen liegt ihr besonders am Herzen. Den evangelischen Glauben habe sie bereits in Kasachstan durch ihre Großeltern vermittelt bekommen. „Deshalb habe ich seit jeher einen kirchlichen Bezug. Der Glaube ist tief in mir verwurzelt”, blickt Elena Schumacher auf ihre ersten 14 Lebensjahre zurück. Sie wolle helfen wo sie kann, auch wenn sie nicht gewählt werde. Momentan engagiert sie sich im neu gegründeten Kirchencafé.

Pfarrer Hans-Joachim Gonser freut sich: „Emilia Littig und Elena Schumacher können für die Interessen der Übersiedler und deren Kultur eintreten, ihre Erfahrung einbringen und über Motive und Hintergründe bei Beratungen und Entscheidungen des Kirchenvorstands informieren.”


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Samstagsausgabe (20. Oktober) des Nordbayerischen Kuriers.

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