Aufseß macht wieder Theater

Ludwig Bäuerlein muss nicht lange nachdenken. Was ist geblieben vom Spektakel. Von einem Dorf, das seine Geschichte selbst spielt? Von einem halben Jahr proben für die 900-Jahrfeier im Juli? Bäuerlein lacht. „Das Zusammenwachsen“, sagt er. Gut 60 Menschen haben damals mitgespielt. Eine Hälfte alte Aufseßer, die andere Hälfte neue. Die, die sonst nicht zusammenkommen, trafen sich. Regelmäßig. Zum Üben, dann zum Quatschen. So etwas freut einen Bürgermeister.

Bäuerlein selbst hat damals im historischen Kostüm gespielt. Er war der Vogt, hat etwas über die Geschichte erzählt. „Ich habe bei verschiedenen Veranstaltungen Auszüge vorgetragen, das kam an“, sagt der Bürgermeister. Und er sagt, es habe Reaktionen aus der Nachbarschaft gegeben. Die Waischenfelder seien da gewesen, hätten nachgefragt, wie die Aufseßer das mit ihrem Jubiläum gemacht haben. Waischenfeld hat in acht Jahren 900-Jahrfeier.

Es lag wahrscheinlich an der Aufseßer Besonderheit. Denn eigentlich hat der Ort bei seinem Jubiläum zwei Geschichten in einer erzählt. Die der reichen Aufseßer und die der Armen. Auch das sei angekommen. Die Tratschweiber im Dorf, die über die Köpfe der Besucher hinweg plärren. Der Dorfpolizist, der mitten unter den Zuschauern nach Brennholzdieben fahndet. „An dieses kleinen Passagen konnten sich die Älteren im Dorf noch erinnern“, sagt Ludwig Bäuerlein.

Jetzt spielen sie noch einmal. Am Kirchweihsamstag, 20. September, um 17 Uhr. Dann steht der Kirchweihbaum, dann startet das Theater am Dorfplatz. „Ich schaue mir den Text noch einmal an“, sagt Bäuerlein. Er freut sich.

Eine Webreportage zum Stationentheater finden Sie hier.