Das zeige sich auch daran, dass der Anteil der Personen mit direktem Migrationshintergrund, die also selbst nach Deutschland zugewandert seien, an den niedrigen Einkommensgruppen zunehme. Allerdings zeigten die verfügbaren Daten, dass sich die Einkommensposition der Migranten verbessere, je länger sie sich im Land aufhalten.
Armutsrisiko gestiegen
Die Studie legt außerdem dar, dass in den vergangenen Jahren das Armutsrisiko gestiegen sei. Die Schwelle liegt laut Definition bei einem verfügbaren Nettohaushaltseinkommen von 1090 Euro für einen Einpersonenhaushalt. Die Armutsrisikoquote, also der Anteil der Bevölkerung, deren Einkommen unter dieser Schwelle liegt, lag demnach im Jahr 2015 bei 16,8 Prozent. In den 1990er Jahren habe diese Quote noch elf Prozent betragen, im Jahr 2014 knapp 16 Prozent.
Ein relevanter Teil des Anstiegs sei auf die Zuwanderung zurückzuführen. Menschen mit direktem Migrationshintergrund hätten im Jahr 2015 eine Armutsrisikoquote von 29 Prozent, Personen mit indirektem Migrationshintergrund - von denen mindestens ein Elternteil zugewandert ist - von 25 Prozent.
In diesen Zahlen seien sind die Menschen, die erst im Jahr 2015 und später nach Deutschland zugewandert sind, noch nicht enthalten. Eine wesentliche Aufgabe für die Gesellschaft als Ganzes und insbesondere für die Politik sei es, die neu zugezogenen Migranten schnell und zielgenau zu unterstützen, damit ihre Integration rasch erfolge und sie schnell höhere Einkommen erzielen können, so Goebel.
dpa