Glückliches Lächeln
Denn eigentlich ist Fehr Verlagsvertreter bei einem Münchner Verlag. Doch schon länger überlegte er, sich ehrenamtlich zu engagieren. Da kam ein Inserat der Stadt Bayreuth vor sieben Jahren gerade recht: Im Nordbayerischen Kurier las Fehr, dass im Ortsteil Laineck dringend ein Schulweghelfer gesucht wird. Kurzerhand bewarb sich der heute 63-jährige Bayreuther für das Amt. Jeden Morgen von der Innenstadt raus nach Laineck zu fahren, macht ihm nichts aus. Und nach einer Einweisung durch die Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt ging es dann im Oktober 2009 los: Fehr trat sein neues Amt als Schulweghelfer an. Dass Fehr dieses Ehrenamt wirklich erfüllt, sieht man sofort. Mit glänzenden Augen und einem glücklichen Lächeln im Gesicht, erzählt er von seinen Erlebnissen auf der Straße.
Ein herzliches Miteinander
Vor allem die Bewohner des Heimes sind sehr offen und gesprächig. Da ist zum Beispiel Arno. Er erzählt dem Schulweghelfer oft von seiner neuen Freundin, die ihm „vor ein paar Tagen zugelaufen“ ist. Oder Ulli, die ihn jeden Tag mit dem Spruch „Guten Morgen schöner Mann. Ausgeschlafen?“ begrüßt. Und Inge plaudert immer sehr gerne. Übers Shoppen, Arztbesuche oder den Besuch einer Disco, den die Gruppe vor kurzem gemacht hat. Die schönen Grüße an seine Frau und seinen Sohn darf er auch nicht vergessen. Dieses Wochenende ist er sogar zu Kaffee und Kuchen bei der Gruppe eingeladen. „Das ist wirklich ein ganz herzliches und freundschaftliches Miteinander! Wir sind sogar per du.“
Ein geliebter Zweitjob
Fehr freut sich auf jeden Fall, alle wieder zu sehen. „Die Arbeit ist ein schöner Ausgleich zum Beruf, einfach etwas ganz Neues. Alle sind unheimlich freundlich, da macht mir auch schlechtes Wetter nichts aus“, berichtet Fehr. Und deshalb steht der Verlagsvertreter auch weiterhin um 6 Uhr auf, trinkt gemütlich eine Tasse Kaffee und macht sich gegen 7 Uhr auf den Weg zu seinem Zweitjob, zu seinen Schützlingen nach Laineck.