Auf den Spuren alter Obstsorten

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Die ersten Tafeln für den Obstlehrpfad Gesees am Kirchberg stehen bereits. Rüdiger Frank und Sebastian Schmidtchen vom Bauhof haben sie aufgestellt. Foto: Gerhard Bergner Foto: red

Der Apfel „Lütticher Ananaskalvill“ ist hier daheim, aber auch die „Kleine Pfalzgräfin“, eine Birnensorte, die man für ausgestorben hielt. Auf dem Obstlehrpfad rund um die Geseeser Kirche lässt sich auf einer Fläche von über drei Hektar diese Vielfalt auch erwandern.

 
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„Streuobstbestände sind wahre Schatzgruben für alte, regionale Obstsorten,“ sagt Gerhard Bergner, bei der Regierung zuständig für Naturschutz, der sich um das Biodiversitätsprojekt und die Kartierung kümmerte. Alte Obstbäume bieten außerdem vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Vier von den acht Informationstafeln wurden jetzt aufgestellt. Vier weitere Schilder folgen nächste Woche. Offiziell seiner Bestimmung übergeben wird der Lehrpfad am 17. Mai.

Über drei Hektar groß ist die Streuobstwiese auf dem Kirchberg. Mit ihr hält der Obst- und Gartenbauverein Gesees im Kleinen einer Entwicklung gegen, die im Großen kaum noch aufzuhalten ist: dem Artenkollaps. Jeder zweite in der Agrarlandschaft beheimatete Vogel ist seit 1980 verschwunden, das sind 300 Millionen Tiere, beklagt die Regierung. In Deutschland sank die Masse von Fluginsekten wie Hummel, Biene oder Falter in den letzten 30 Jahren um durchschnittlich 76 Prozent. Nicht so am Kirchberg. Der Obst- und Gartenbauverein, eng vernetzt mit einem Schäfer, der seinen Betrieb zu Hause auf Bio umstellt, unterstützt auch mit staatlichen Mitteln, schützt die Biodiversität an diesem markanten Hang.

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