ASV-Zeltkirchweih beginnt

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Nach einer guten Dreiviertelstunde ist es am Dienstagabend geschafft. Der 34 Meter hohe Baum steht sicher in der Verankerung. Die 28. Pegnitzer Zeltkirchweih kann beginnen.

 
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Kommando: Unter dem Kommando von Andreas Merkl, genannt Max, richten die 25 Fußballer der ersten und zweiten Mannschaft das mit Bändern geschmückte Teil in die Höhe. „Also Männer, nuuch aan Rutscher“, feuert Merkl die Kräftigen an. Zum zweiten Mal hat er das Kommando über das Aufrichten des Baumes. „Wichtig ist, das alles gut geht und nichts passiert“, sagt er. Darum muss auch schnell eine der Schwalben ausgetauscht werden, denn sie ist gebrochen. Zu gefährlich.

Pferde: Fast wäre es nicht los gegangen, aber nur fast. Reinhold Stieg aus Bernheck hat es nämlich vergessen. Er ist gerade im Wald, als er von den Organisatoren den Anruf bekommt, wo er und seine Pferde denn bleiben? Schnell schnallt er den beiden Vollblütern Rocky und Ricco das prächtige Geschirr an. Normalerweise macht er das vor Ort, heute macht er es zu Hause. Es muss schnell gehen.

Gemeinschaft: „Die Kirchweih ist immer etwas Besonderes, anlässlich der Weihe der Kirche“, sagt Bürgermeister Uwe Raab. Ab dem Rathaus reiht er sich in den Festzug ein, der durch die Innenstadt zum Festgelände an der Badstraße zieht. Das Fest habe eine hohe Anziehungskraft und Attraktivität, man kommt zusammen, es stiftet Identität, sagt Raab. Besonders freut ihn auch, dass es am Sonntag extra einen Kirchweih-Gottesdienst gibt. „Hier wird dem Ursprung des Festes noch mal Rechnung getragen“, sagt er. Und er freut sich, dass ein großer Verein die Ausrichtung der Kerwa übernimmt. „Der ASV schafft sich damit eine gute wirtschaftliche Grundlage“, so der Bürgermeister.

Stimmung: Und auch ASV-Vorsitzender Günter Bauer ist zufrieden. Alles klappt wunderbar, die Stimmung ist gut. Rund 500 Zuschauer sind außen dabei, 150 sitzen schon im Zelt. „Am besten ist, dass wieder alle mitziehen“, lobt er die zahlreichen Helfer.

Sicherheit: Polizist Uwe Färber und ein Kollege fahren dem Festzug voran und schauen, dass der Weg frei ist. Eigentlich haben die Beiden schon Dienstschluss, aber gleich ist es geschafft und der Festzug ist ohne Probleme am Ziel angekommen.

THW: Mit zwölf Leuten ist das THW vertreten. „Wir schauen, dass auf den Fahrwegen und mit den Absperrungen alles passt“, sagt Edmund Ringler. Er ist zum vierten Mal dabei, achtet darauf, dass alles gut läuft, koordiniert. Nach dem Umzug werden sie sich alle an der Dienststelle noch mal sammeln. „Wer privat ins Zelt will, kann dann gehen“, so Ringler.

Klein: Simon Sebald spielt in der F-Jugend und ist zum zweiten Mal dabei. „Die Musik ist cool“, sagt der Sechsjährige. Seit zwei Jahren spielt er beim ASV und hat schon fünf Tore geschossen. Einmal war er auch Torwart und hat 20 Bälle gehalten, berichtet er stolz.

Groß: Daniel Abraham-Lothes läuft im Festzug mit und sorgt mit den anderen Spielern der ersten und zweien Mannschaft dafür, dass der Baum sicher ans Ziel kommt. Früher hat der 30-Jährige in der ersten Mannschaft gespielt. Jetzt hat er zwei Kinder – ein und drei Jahre alt – und hilft nur noch ab und zu bei Spielen aus. Seit der A-Jugend ist er beim ASV. „Das Fußballspielen hat jetzt nicht mehr so die Priorität“, sagt er. Aber wenn irgendwelche Arbeiten anfallen, ist auch er selbstverständlich dabei. „Wir sind alle Pegnitzer Jungs“, grölen die jungen Männern mit den weißen Kerwa-Schürzen.

Musik: Von Anfang an dabei ist die Trachtenkapelle, die von Sepp Pröll dirigiert wird. Etwa zwölf Stücke werden sie spielen, bis der Baum steht. Danach geht es im Zelt bis 23 Uhr weiter. Unterhaltungsmusik, böhmische und bayerische Stücke, auch mal ein Walzer werden gespielt, sagt Jürgen Späthe, an der Tuba. Zusammen mit ein paar anderen Musikerkollegen aus Creußen unterstützt er die Trachtenkapelle. „Wir spielen, was die Leute hören wollen“, sagen beide.

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