ASV-Kerwa: "Brauchen sieben Tage Umsatz"

Von Klaus Trenz
Blick ins Pegnitzer Kirchweih-Zelt: Erst am vergangenen Donnerstag, beim 
Seniorentag, war das Zelt erstmals voll. ⋌⋌Foto: Klaus Trenz Foto: red

Wenn der letzte Tag der ASV-Zeltkirchweih in Pegnitz über die Bühne geht, dann ist zumindest die Innenstadt fast ausgestorben. Am Kirchweihmontag machen viele Geschäfte und  Firmen ab Mittag zu, um eine Tradition zu pflegen: Man geht zur Kirchweih zum Mittagessen und hat dann den Nachmittag frei. Dann herrscht noch einmal Hochbetrieb im Zelt und um Mitternacht ist dann die siebentägige Kirchweih gelaufen. Mit guten und weniger guten Tagen, was die Besucherzahlen angeht.

 
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Sie ist lang, die Pegnitzer Zeltkirchweih - mit sieben Tagen am Stück. Sie ist schleppend angelaufen. Der Kirchweihdienstag und der Mittwoch brachten alles andere als einen Ansturm. Erst am Donnerstag, beim Seniorentag, war das Zelt erstmals voll. Dass die Kirchweih seit Jahren vor allem am Mittwoch schlecht besucht ist, sei "seit Jahren ein Thema" sagt Mitorganisator Roland Kral, der sich allgemein etwas mehr Zuspruch gewünscht hätte. Dennoch: Die Kirchweih zu verkürzen kommt für die Organisatoren nicht in Frage.

Verbesserungsvorschläge

"Straffen geht nicht", sagt Kral : "Wir brauchen sieben Tage Umsatz, damit sich das alles rechnet und so lange das machbar ist und in einem Verhältnis steht, werden wir das auch so machen." Verbesserungsvorschläge werden von den Organisatoren eingearbeitet, so gut es geht. Auf einer Tafel können die Helfer vermerken, was besser gemacht werden könnte. Dabei handelt es sich aber meist um technische oder organisatorische Dinge. An eine kürzere Kirchweih denkt offenbar niemand. "Wir werden in alle Richtungen denken, werden das Grundkonzept aber lassen", sagt Kral.

Und: "Wir werden auf diesem Niveau bleiben". Damit meint Kral vor allem die Gestaltung der Preise. Daran, dass es immer wieder Besucher gibt, die sich über Eintrittspreise von fünf Euro, zum Beispiel für die Band Grögötz Weißbir am Mittwoch beschweren, hat man sich zwar gewöhnt, aber nicht gerade viel Verständnis dafür.

Niedrige Eintrittspreise

Kral erklärt, dass man von den für ihn sehr niedrigen Eintrittspreise nicht abrücken werde. Täte man es doch, müsste man die Kosten für die Livebands auf die Getränke und Essenspreise drauf schlagen. Das wollen die Organisatoren auf gar keinen Fall, man bleibt bei dieser "Gratwanderung", wie Kral es ausdrückt.

Übe 700 Mittagessen gingen am Kirchweihsonntag über den Tisch. Damit ist Mitorganisatorin Bettina Merkl zufrieden. Etwa genauso viele dürften es gestern gewesen sein. 650 Helferdienste seien die Woche über zu verteilen gewesen - von den Köchen und Küchenhelfern angefangen, über die Leute in den Essensbuden und am Ausschank bis hin zu den Bedienungen. "Das decken wir mit insgesamt 320 Leuten ab."

Besteck in Servietten wickeln

Die Jugend hilft kräftig mit. Merkls siebenjährige Tochter Jana war beispielsweise gestern mit anderen Kindern damit beschäftigt, Besteck in Servietten zu wickeln. Die ganze Woche war sie als Helferin mit dabei. Hat dem Vater beim Steak-Grillen geholfen, leere Flaschen eingesammelt oder Bons verkauft. "Wir brauchen den Nachwuchs auch für die Arbeiten bei der Kirchweih", sagt Merkl. Besonderen Ansporn brauchen Kinder und Jugendliche dabei offenbar nicht. "Die Kinder wachsen in die Arbeit mit hinein", sagt Mitorganisator Hans Mösch.

Friedliche Tage

"Der Ablauf hat hervorragend geklappt" resümierte Kral. Und die Kerwa sei "ruhig verlaufen", fügt Merkl hinzu. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. "Wenn die Polizei nicht im Zelt ist und das war sie nicht, dann ist nichts passiert", umschreibt Kral eine friedlich verlaufene Zeltkirchweih.

"Zwei fränkische Worte", braucht Vorsitzender Günter Bauer für sein Resümmee: "Basst scho". Etwas ausführlicher formuliert, meint Bauer, dass man zufrieden sei. Man lebe damit, dass es gute und schlechte Kirchweihtage gibt. Und dass man bei sieben Tagen am Stück bleibt: "Wenn eine Kerwa einen Tag pausiert, ist es keine Kerwa mehr."

Zufriedenheit herrscht auch bei den Betreibern des Vergnügungsparks. Seit über 20 Jahren kommt die Schaustellerfamilie Schramm aus Schauenstein zur ASV-Zeltkirchweih, mit allem was sie zur Verfügung hat. Und zwar "gerne", wie Seniorchefin Johanna Schramm betont. Der Anfang der Kirchweih sei immer schleppend, aber man sei zufrieden mit der Besucherresonanz: "Es zieht sich zwar hin, aber wenn man einen Strich darunter macht, ist das alles in Ordnung."