Als engagiert, aber wenig Erfolg versprechend bezeichnet Staudt den vor der Saison neu gegründeten Wirtschaftsbeirat um den Bayreuther Finanzberater Thomas Schindler. Schindler war vor über einem Jahrzehnt Vorstandsmitglied beim BBC Bayreuth und hat jetzt seine alte Liebe zum Fußball wiederentdeckt, nachdem auch sein Sohn Tom im Sommer beim ASV anheuerte. Schindler und seine Mitstreiter wollen Sponsoren gewinnen, um den Spielbetrieb in einer höheren Amateurklasse langfristig zu gewährleisten. „Sie werden es als Bayreuther hier aber schwer haben. Die Hollfelder gehen da erst einmal auf Abstand. Es dauert lange, bis man hier das Vertrauen der Menschen gewinnt“, sagt Staudt und fügt hinzu: „Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich war nämlich auch einmal fremd hier.“
Neuer Trainer soll Killerinstinkt wecken
Acht Jahre von der Kreisklasse in die Bayernliga: Der ASV Hollfeld galt bis zum vergangen Jahr als der Überflieger im gesamten Fußballkreis. Mittlerweile droht den Hollfeldern ein echter Sturzflug. Diesen zu verhindern und das Team mindestens in der Landesliga zu stabilisieren, hat sich der vor der Saison neu gegründete Wirtschaftsbeirat um Thomas Schindler auf die Fahne geschrieben. Zur Sponsoren-Akquise hat sich Schindler nun auch einer weiteren Baustelle angenommen: Er sucht einen neuen Trainer. „Michael Taschner hat uns da ja ein Ei ins Nest gelegt“, kritisiert der Wirtschaftsbeirat den plötzlichen Rückzug des ASV-Trainers im Vorfeld der letzten Partie in Veitsbronn. „Michael Taschner ist ein feiner, integrer Kerl, er war sicher die einfachste Lösung, aber war er auch die beste?“, fragt Schindler. Taschner hatte als einen Grund für seinen Rücktritt die fehlende Rückendeckung seitens der Vorstandschaft genannt.
Anders als der Ex-Trainer – der hätte auch den Gang in die Bezirksliga in Kauf genommen, um sich dort zu stabilisieren – will sich Schindler mit einem Abstieg so ganz und gar nicht anfreunden: „Wir haben auch vor der Saison klar formuliert: Ziel ist der Landesliga-Klassenerhalt. Alles andere ist Kokolores. Die Mannschaft hat auch das Potenzial dazu.“
Abrufen soll dieses Potenzial nun „ein erfahrener Trainer, der den Killerinstinkt weckt, die letzten zehn bis 15 Prozent herauskitzelt.“ Ob denn der in Fußballerkreisen kolportierte Name Ingo Walther nicht genau in dieses Anforderungsprofil passt? Thomas Schindler lacht. „Das ist das Matthäus-Syndrom. Immer wenn irgendwo eine Trainerstelle zu vergeben ist, taucht der Name Ingo Walther auf“, schmunzelt Schindler. Ob es der ehemalige Altstädter Kapitän und jetzige Altenploser auch wird, verrät er nicht. Mit einem potenziellen Trainer seien die Verhandlungen zwar weit gediehen, Vollzug könne man aber noch nicht vermelden.