Nach sieben Monaten Bauzeit sollen zwei Ärztinnen und ein Apotheker einziehen Ärztehaus soll im April eröffnen

Von Thorsten Gütling

Jetzt wird es konkret: Am Samstag, den 1. April wollen die Ärztinnen Birgit Claus-Heuberger und Evelyn Beya-Gonzalez sowie der Apotheker Jörg Münzel ihre Praxis und Apotheke zusperren. Am Montag, 3. April, soll der Betrieb dann im neuen Ärztehaus in der Salvatorstraße aufgenommen werden. Wie zuvor der frühere Hollfelder Arzt Bernhard Braun, kritisiert auch Claus-Heuberger die Pläne der Stadt Hollfeld, ein zweites Ärztehaus im Norden der Stadt bauen zu wollen.

 
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Derzeit wird die Technik eingebaut, noch vor Weihnachten soll der Estrich verlegt werden. Bis März des nächsten Jahres soll der Innenausbau abgeschlossen sein. Dann können, nach nur sieben Monaten Bauzeit, Arztpraxis und Kobold-Apotheke einziehen.

Der Eingang zu Praxis, AOK und Familienzentrum Wigwam soll in der Fliederstraße liegen. Die Apotheke wird darunter einziehen, der Zugang über die Salvatorstraße aber genauso barrierefrei und ebenerdig erfolgen.

In der Salvator- und der Fliederstraße, sowie hinter dem Ärztehaus, sollen mehr als 20 Parkplätze entstehen. Von einem Verkehrschaos, wie es einige Anwohner befürchten und deshalb bereits Unterschriften gesammelt haben, könne keine Rede sein, sagt Architekt Stephan Schwarzmann. „Mehr Parkplätze hat kein Arzt hier.“ Apotheker Jörg Münzel sagt: Weil die Apotheke in der Langgasse dafür schließt werde sich die Verkehrssituation dort sogar verbessern.

Es ist noch Platz für einen Arzt

Fünf Behandlungsräume wird die neuen Arztpraxis haben. Claus-Heuberger sagt, es sei noch Platz für einen dritten Arzt. Aufgrund der gemeinsam zu nutzenden Räume bestenfalls auch ein Allgemeinmediziner. Kandidaten gebe es aber noch nicht. Einen freien Arztsitz seitens der Kassenärztlichen Vereinigung dagegen schon.

Wie schon ihr Vorgänger, Bernhard Braun, sagt Claus-Heuberger: Realisiere ein Investor auch im Gewerbegebiet Nord ein Ärztehaus, wäre das harte Konkurrenz. Die Stadt tue gut daran, die Pläne vorerst nicht weiter zu verfolgen um das Projekt nicht zu gefährden.

Kritik am Headhunter und der Stadt

Seit Jahren sucht die Stadt Hollfeld vergeblich nach einem Arzt, um ein Ärztehaus im Norden der Stadt zu realisieren. Ein Investor steht bereit, darf dort aber nichts anderes als ein Ärztehaus bauen. Das hat der Stadtrat so beschlossen. Zwischenzeitlich seien Niederlassungen auch an der Kassenärztlichen Vereinigung gescheitert, die den Landkreis Bayreuth für gesättigt hält. Seit Monaten ist ein Experte mit der Suche beauftragt. Bürgermeisterin Karin Barwisch sagt, sie habe den aus Altersgründen absehbaren Schließungen von Arztpraxen nicht tatenlos zusehen wollen.

Auf der Bürgerversammlung hieß es, der Experte, ein Personalvermittler, habe Claus-Heuberger nach Hollfeld gelockt. Dem widersprach Claus-Heubergers Vorgänger, Bernhard Braun. Und auch die Ärztin selbst, die zuvor in einer Gemeinschaftspraxis in Obernsees tätig war, sagt: Nicht der Personalvermittler habe sie nach Hollfeld gelotst, sondern Architekt Schwarzmann. Die Kontaktaufnahme habe im August 2015 stattgefunden. Die zweite Ärztin für das Ärztehaus, Evelyn Beya-Gonzalez, habe sie selbst angeworben.