Am kommenden Wochenende finden die Architektouren 2014 in Bayern statt Architektur in Oberfranken ist noch ausbaufähig

Von Martina Bay

Weit über 300 Gebäude sind in Bayern am kommenden Wochenende für die Öffentlichkeit geöffnet. Im Gegensatz zu Oberfranken gibt es in Oberbayern, besonders im Großraum München, viel mehr moderne Architektur. Über die Gründe sprach der Kurier mit Stephan Häublein, Architekt aus Kulmbach. 

 
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Herr Häublein, was zeichnet gute Architektur eigentlich aus?
Stephan Häublein: Architektur schafft Räume für Menschen, die diese benutzen können. Ein Gebäude sollte im Einklang mit den Bedürfnissen des Nutzers, der Umgebung und der Umwelt stehen.

Wie innovativ ist die Architektur in Oberfranken?
Häublein: In Oberfranken gibt es sehr innovative Architektur, aber leider nicht in der Dichte, wie beispielsweise im Großraum München.

Woran liegt das?
Häublein: Zum einen gibt es eine Fehleinschätzung, dass gute Architektur mit höheren Kosten verbunden ist. Außerdem ist das Bewusstsein für qualitative Architektur bei uns in Oberfranken nicht so stark ausgeprägt. Die Leute wollen das neueste Auto, die neueste Mode und qualitatives Essen. Aber bei Gebäuden, die eigentlich dauerhaft unser Leben bestimmen, ist das nicht so. Vielleicht gibt es da auch einfach noch Berührungsängste.

Wie sieht der Weg in eine architektonisch gehobene Zukunft aus?

Häublein: Man muss auf verschiedenen Ebenen ansetzen, um die Rolle der Architekten als Vermittler zwischen den Bedürfnissen des Nutzers und den Einflüssen der Umgebung stärker zu vermitteln. Eine Ebene ist sicherlich die Regierung von Oberfranken, aber auch die Architekten. Die Architekten dürfen nicht nur im eigenen Saft kochen und sich hinter ihrem Schreibtisch verstecken. Sie müssen mit den Vorurteilen aufräumen, dass Bauen mit einem Architekten immer teurer wird. Die Architektouren 2014 sind auch ein guter Ansatzpunkt, um die Architektur den Menschen näher zu bringen.

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