Tempo 80 statt 30: Mütter haben Angst um ihre Kinder Anwohner beschweren sich über Raser

Von Heike Fauser
Gefährliche Kurve: Anwohner behaupten, hier würden Autofahrer mit Tempo 80 fahren. Am Donnerstag diskutierten Bewohner mit dem Verkehrsausschuss. Foto: red

In Neunkirchen beschweren sich Anwohner über Raser. Nicht mit Tempo-30, sondern mit  80-Sachen würden Autofahrer durch die Ortschaft heizen. Mütter sehen deshalb ihre Kinder an der Bushaltestelle gefährdet. Der Verkehrsausschuss hat die Lage begutachtet. Doch bis der Gemeinderat entscheidet, dauert es.

 
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Inge Ebel und ihr Ehemann Willy haben die Raser satt. Täglich pfeifen hunderte Autofahrer an ihrem Haus am Hesselweg vorbei. "Sie fahren mindestens 80", schätzt die 64-Jährige. Im ganzen Ort gilt aber Tempo 30. Im 600-Seelen-Dorf Neunkirchen herrscht viel Verkehr. Die Ortsdurchfahrt sei eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Bayreuth und Weidenberg, sagt Gemeinderätin und Anwohnerin Erika Knörl (FWG). Zu den Stoßzeiten am Morgen fährt "alle halbe Minute" ein Auto an Ebels Haus vorbei. Gestern waren es über 135, sagt die Rentnerin. Sie hat gezählt, zwei Stunden lang, vom Balkon aus. 30 sei da keiner gefahren, obwohl dort Baustelle ist. Erst vor drei Tagen wies Ebel eine Autofahrerin zurecht - und wurde beschimpft. "Sie sind doch nicht ganz sauber." 

Besorgte Mütter - Verkehrsausschuss in Neunkirchen

Dagmar Oetterer (39) wohnt in der Ortsmitte. Jeden Morgen läuft sie mit ihrem achtjährigen Sohn Jakob zum Bushäuschen. Normalerweise würde ihr Kind im Gemeindezentrum einsteigen. Aber weil in Neunkirchen-Mitte bis Herbst Baustelle ist, laufen sie runter zum Holzhaus an der Hauptstraße. "Alleine lass ich ihn nicht gehen, das ist viel zu gefährlich." Die Haltestelle liegt 30 Meter entfernt von einer scharfen Rechtskurve.

Am Montag beschwerten sich die Ebels und andere Anwohner im Gemeinderat (der Kurier berichtete). Vier Tage später kam der Verkehrsausschuss nach Neunkirchen. Man trifft sich vor dem Anwesen der Ebels. Die Rentnerin fragt, ob man die Straße verschmälern könnte. "Nein, dafür haben wir kein Geld", sagt Bürgermeister Hans Wittauer (FWG). Er will prüfen, in Richtung Bayreuth ein zusätzliches Schild aufzustellen.


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Wochenendausgabe (22. Juni) des Nordbayerischen Kuriers.

Foto: Harbach

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