Bürgermeister Dötsch von Entscheidung des Innenministeriums enttäuschtenttäuscht Antrag auf Verlegung der B 85 abgelehnt

Von Heike Hampl
Der Verkehr auf der B85 wird weiter rollen. Eine Umgehung scheint die einzige Lösung zu sein, nachdem das Innenministerium den Antrag auf eine Verlegung der Bundesstraße auf die Autobahn abgelehnt hat. Foto: Harbach Foto: red

Enttäuschung in Heinersreuth: Das Innenministerium lehnt den Antrag der Gemeinde ab. Sie wollte die Bundesstraße zur Staatsstraße machen, die B 85 auf die Autobahn verlegen und so endlich das Verkehrsproblem lösen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Heinersreuth streitet. Seit Jahren. Der Grund: Die B85 und die damit verbundene Verkehrsbelastung. Der Bundesverkehrswegeplan sieht eine Umgehung für die Gemeinde vor. Das ist keine Zusage. In ganz Bayern stehen Hunderte andere Projekte in diesem Plan. In Heinersreuth gibt es eine Front gegen die Umgehung. „So lang die Bürger sich nicht einig sind, wird es für die Umgehung kein Geld geben", sagt Anette Kramme. Die Heinersreutherin sitzt für die SPD im Bundestag, sie begleitet ihre Heimatgemeinde auf dem Weg zur Verkehrsberuhigung.

Verlegung auf die Autobahn

Der Gemeinderat hat vor einem Monat nach einem Besuch des SPD-Verkehrsexperten Martin Burkert einen Beschluss gefasst: Die Bundesstraße soll auf die A70 verlegt werden. Die Straße durch Heinersreuth und Altenplos soll verkleinert und zur Staatsstraße werden. Dieser Antrag ging ans Bayerische Innenministerium.

Und jetzt kam die Antwort von Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU). Sie lautet nein. „Ich bin natürlich nicht begeistert. Ich muss das erst mal sacken lassen“, sagt Bürgermeister Hans Dötsch (SPD). Und er erinnert die Bürger daran: „Wir stehen ja weiter im Bundesverkehrswegeplan. Die Umgehung ist damit also nicht verworfen.“

"Richtig eingestuft"

Zwei Gesetze sind im Fall Heinersreuth wichtig: das Bundesfernstraßengesetz und das Bayerische Straßen- und Wegegesetz. Die beiden Gesetze regeln, welche Straße warum welchen Status zu tragen hat. Die Bundesstraße 85 ist als Fernweg wichtig und nicht nur für Durchgangsverkehr. Sie taugt also nicht zur Staatsstraße. Das Ministerium schreibt: „Sie ist richtig eingestuft.“

„Ich kenne keinen ähnlichen Fall, wo eine Bundesstraße zur Staatsstraße herabgestuft wurde“, sagt Roland Degelmann. Er leitet im bayerischen Innenministerium den Bereich Straßen. Vor Jahren habe der Freistaat Teile der Bundesstraße zwischen Regensburg und Hof umgewidmet. „Das lag allerdings an der neuen A 73, die parallel dazu gebaut wurde“, sagt er. Die A70 zwischen Bayreuth und Kulmbach unterscheide sich in ihrem Verlauf zu sehr von der B85, als dass das auch hier klappen würde, sagt Degelmann.

Das bedeutet nicht, dass die Heinersreuther keine Chance auf eine Umwidmung haben. Die Lösung wird den Gegnern der Umgehung allerdings nicht gefallen: „Erst muss sich die Bedeutung der Straße für den Verkehr ändern. Dann kann sie herabgestuft werden“, sagt Degelmann. Das heißt: Der Verkehr muss weg. Im Brief des Ministeriums steht auch, wie das klappt: „Die Entlastung ist nur durch eine Ortsumgehung möglich.“