Für den Besucher der Sonderausstellung wird schnell ersichtlich, welch eine ausgesprochen gute Beobachtungsgabe die Grafikerin besitzt. Ihrer Tuschefeder entspringen die verschiedensten Gestalten: der von einem „Hexenschuss“ gebeugten Mann, die „Schulmeisterin“ mit dem erhobenen Zeigefinger oder der „Dicken“ und sein Kugelbauch. „Ich sehe genau hin. Der Strich muss sitzen“, sagt die 73-Jährige, die mit wenigen, schwungvollen, präszisen Linien Menschen porträtieren kann. Teils so überzeichnet, dass aus den Porträts Karikaturen werden.