Bundesregierung entsetzt
Die Bundesregierung reagierte entsetzt. «Wir trauern mit den Menschen in Ägypten, mit den Angehörigen der Opfer, wir bangen mit den Verletzten», erklärte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin: «Die Hintergründe des Anschlags müssen jetzt aufgeklärt, die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Das Kalkül der Täter, einen Keil in das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen zu treiben, darf nicht aufgehen.» Im März hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer Ägyptenreise mit dem Koptenpapst Tawadros II. getroffen.
Papst reist nach Kairo
Ende April wird Papst Franziskus in Kairo erwartet. Er bete für die Opfer und die Verletzten, sagte er am Sonntag beim Angelusgebet auf dem römischen Petersplatz. Der koptischen Kirche, ihrem Oberhaupt und der gesamten ägyptischen Bevölkerung drückte er seine Anteilnahme aus. «Möge der Herr das Herz der Menschen, die Terror, Gewalt und Tod säen, bekehren und auch das Herz derer, die Waffenhandel betreiben.»
Die meisten Ägypter sind sunnitische Muslime. Christen stellen in dem nordafrikanischen Land mit rund neun Millionen Gläubigen zehn Prozent der Bevölkerung - fast alle sind Kopten.
Zu den schwersten Angriffen auf die Minderheit gehören auch der Bombenanschlag auf eine Kirche in der Neujahrsnacht 2011 in Alexandria mit rund 20 Toten und zehn Monate später Ausschreitungen zwischen Kopten und Muslimen in Kairo mit 26 Toten. Nach dem Sturz des demokratisch gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Sommer 2013, ließen zahlreiche seiner Anhänger ihre Wut an christlichen Einrichtungen aus - viele Schulen, Krankenhäuser und Kirchen brannten.