Bürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) versuchte es daraufhin persönlich und bat um einem festen Ansprechpartner im Verteidigungsministerium, dem sie die Situation schildern wollte. Doch die Absprache eines Termins für eine Besichtung vor Ort mit dem parlamentarischen Staatssekretär Ralf Brauksiepe scheiterte. «Eine Abstimmung dieses Termins wurde leider vom Staatssekretär nicht für erforderlich gehalten. Den tatsächlichen Termin erfuhr Frau Seidel trotz mehrfacher Nachfrage leider erst sehr kurzfristig», sagt Stadtsprecherin Ziegler.
Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums machte sich deshalb im April 2015 ohne Bürgermeisterin Seidel ein Bild von der Lage in Katterbach. Als Erklärung für dieses ungewöhnliche Vorgehen teilte das Ministerium später auf dpa-Anfrage mit: «Herr Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Brauksiepe ist in dieser Angelegenheit nicht der direkte Ansprechpartner der Stadt Ansbach.»
Das Haus von Ursula von der Leyen (CDU) sieht zudem keinen Spielraum in der gesamten Angelegenheit: Eine Einschränkung der gesetzlichen Bestimmungen sei nicht möglich, konkrete Kenntnisse über mehr Soldaten in Ansbach lägen nicht vor. Alles entspreche den rechtlichen Grundlagen.
Mittendrin steckt Meyers Bürgerinitiative. Sie will «den militärischen Lärm aus der Region verbannen». Mit verschiedenen Veranstaltungen wollen die Bürger sich weiter Gehör verschaffen und damit den öffentlichen Druck erhöhen. So haben sie im Oktober die US-Botschaft in der Nähe des Brandenburger Tors in Berlin mit Originalaufnahmen der Kampfhubschrauber beschallt. Bislang ohne Reaktion. Doch Hoffnung auf eine Überraschung hat Meyer dennoch noch: «Es gab auch schon öfter Ankündigungen, die nicht umgesetzt wurden.»
dpa