Schüler des WWG drehen eine Dokumentation über die Partnerschaft von Bayreuth und Annecy Annecy-Film: 50 Jahre in 90 Minuten

Von
Die Schüler Lukas Tischhhöfer, Maximilian Zink, ihr Lehrer Peter Schmidt und Timo Grießhammer (von links) vom Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium (WWG) haben einen Film über 50 Jahre Städtepartnerschaft Bayreuth und Annecy gedreht. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Schüler machen Geschichte. Nicht in trockener Unterrichtsform. Sondern Bayreuther Lokalgeschichte und die Geschichte deutsch-französischer Geschichte in Form eines Films, den es in der Form noch nicht gegeben hat. Schüler des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums (WWG) haben einen Film über 50 Jahre Städtepartnerschaft von Bayreuth und Annecy gedreht. 

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Es gibt keine vollständige Dokumentation. Hauptsächlich gibt es Filmaufnahmen aus der Anfangszeit", sagt Peter Schmidt, der Lehrer der Zwölftklässler. "Das war die Triebfeder, diesen Film zu machen. Ich denke, das ist schon etwas Einmaliges." Es gebe eine Dokumentation über die Partnerschaft in französischer Sprache, "zumindest ist das so etwas ähnliches", sagt Timo Grießhammer. "Das hat mir ein Teilnehmer der Delegation aus Annecy erzählt, der bei der Vorstellung des Films dabei war." Im Herbst vergangenen Jahres, ein Vierteljahr vor Beginn des Jubiläumsjahres der Partnerschaft, das mit dem Ball der Stadt eingeläutet wurde, starteten die Schüler in das Projekt.

Von Napoleon bis zur Partnerschaft der Städte

"Wir haben das Thema in verschiedene Bereiche aufgeteilt", sagt Schmidt. "Jeder Schüler hatte sein Spezialgebiet, an dem er gearbeitet hat." Interviews mit den Oberbürgermeistern von Bayreuth und Annecy gehören ebenso dazu wie ein Blick zurück in die Geschichte. Bayreuth sei ja nicht erst seit 50 Jahren eine frankophile Stadt: Markgräfin Wilhelmine pflegte die französische Sprache, Napoleon war da. Spuren mit Bezügen zu Frankreich finden sich an vielen Stellen der Stadt. Wo keine Interviews oder Filmaufnahmen möglich waren, haben die Schüler Präsentationen oder Bilderstrecken in den Film eingearbeitet. "Wir zeigen natürlich auch die Originalaufnahmen von 1966, die wir von Alexander Wild, dem Sohn des damaligen Oberbürgermeisters Hand Walter Wild bekommen haben", sagt Schmidt.

Wegbereiter der Jumelage sprechen

Maximilian Zink, Lukas Tischhöfer und Timo Grießhammer, die alle in die Q12 gehen, waren auch beim Schüleraustausch der neunten Klassen in diesem Jahr in Annecy dabei, drehten vor Ort, sammelten Stimmen. Breiten Raum widmet der Film Förderern der deutsch-französischen Freundschaft wie Luise Dietzfelbinger oder Oskar Sauer, der einer der Wegbereiter der Städtepartnerschaft zwischen Bayreuth und Annecy ist. Er war es, sagt Schmidt, der über den ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen Karl Bühler, den eine tiefe Freundschaft mit dem französischen Arzt Paul Servettaz verband, den Kontakt zu Annecy knüpfte.

Viele Stunden Material, 90 Minuten Ergebnis

Viele Stunden Material, sagt Timo Grießhammer, sind zu dem bestehenden Filmmaterial in den Monaten bis zum Schnitt, bei dem die Video-AG der Schule geholfen hat, dazugekommen. "Allein bei dem runden Tisch, zu dem wir eingeladen und bei dem wir Interviews gemacht hatten, haben wir rund eineinhalb Stunden gefilmt. Zehn Minuten sind daraus in dem Film geworden." 

Film muss schon nachproduziert werden

Rund 140 Menschen waren bei der Vorstellung des Films, der einige französischsprachige Sequenzen hat, dabei. Wahrscheinlich, sagen Schmidt und die Schüler, werden die 90 Minuten Geschichte einer Freundschaft "ins Archiv der Stadt wandern. Vielleicht wird er zum 100-jährigen Bestehen der Partnerschaft wieder herausgeholt", sagt Maximilian Zink. Was Schmidt nicht glaubt. Das Interesse an dem Film sei groß: 50 Kopien des Films haben die Schüler schon an den Mann gebracht. "Wir müssen schon wieder nachproduzieren", sagt Schmidt.

Autor

Bilder