Anne Haug: Podestplatz beim Comeback

Die australisch-kanadische Trainingsgruppe, mit der die 31-Jährige seit Jahresanfang in Australien trainiert, nutzte einen Triathlon der New South Wales Triathlon Serie als ersten Formtest. Für die Bayreutherin war dies das erste Rennen nach ihrem unverschuldeten Sturz in London und dem abrupten Saisonende im letzten Jahr. Den Wettkampf absolvierte sie ohne spezielle Vorbereitung aus dem Training heraus.

Der Triathlon über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen wurde im Kamay Botany Bay National Park nahe Sydney ausgetragen. Als Erste stieg nach 9:35 Minuten die amtierende Weltmeisterin auf der Olympischen Distanz, Gwen Jorgenson (USA), aus dem Wasser. Nur eine Sekunde dahinter folgte die 21-jährige Emma Jeffcoat aus Australien. Weitere elf Sekunden später kam bereits Anne Haug vor Charlotte McShane (Australien) und Sarah-Anne Brault (Kanada). Jeffcoat erreichte mit 31:33 Minuten die beste Rad-Zeit und ging in Führung, Jorgenson absolvierte die Wendepunktstrecke in 33:25 und Anne Haug in 34:05.

Nach einer Laufzeit von 16:36 Minuten hatte am Ende doch noch Jorgenson die Nase vorne, die ihren ersten Saisonsieg in diesem Jahr mit einer Zielzeit von 59:36 feierte. Auf Platz zwei folgte Jeffcoat nach 18:41 Laufminuten und einer Gesamtzeit von 59:51. Durch eine gute Laufleistung (17:39) kam Haug auf Platz drei (1:01,33 Std.) ins Ziel. Danach folgte die U-23-Weltmeisterin von 2013, McShane (1:01:58), und die in der WTS-Rangliste auf Platz 18 geführte Brault (1:02:30).

Haug freute sich: „Wie die aktuelle Form ist, werden aber erst die Wettkämpfe zeigen. Ich denke nicht, dass ich ein Jahr ohne viele WM-Rennen, beziehungsweise richtiges Training ungeschehen machen kann. Aber ich versuche jeden Tag zu nutzen und nur nach vorne zu schauen. Jedes Jahr ist neu und man weiß nie, was kommt.“

Ganz sicher kommen wird die Weltmeisterschaftsserie: Nach dem Auftakt in Abu Dhabi (6./7. März) folgen noch neun weitere Triathlons auf fünf Kontinenten. Weiter geht es in Auckland (28./29. März) und der Gold Coast (11./12. April, beides Neuseeland), in Kapstadt (25./26. April, Südafrika), Yokohama (16./17. Mai, Japan), London (30./31. Mai, Großbritannien), Hamburg (18./19. Juli), Stockholm (22./23. August, Schweden), Edmonton (5./6. September, Kanada) und Chicago (15. bis 20. September, USA). „Der sportliche Höhepunkt für mich wird auf jeden Fall das Heimrennen in Hamburg sein“, sagt Anne Haug. Doch ihr wichtigstes Ziel bleibt die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien): „Ich versuche alles, um mir in diesem Jahr schon die Qualifikation zu holen. Das wird alles andere als einfach werden, da die Konkurrenz groß ist. Aber das ist mein Traum, und dafür gebe ich alles.“