Problemdisziplin Schwimmen
Bleibt die Problemzone Schwimmen: Steigt Haug aus dem Wasser, hat sie meist schon zu viel Rückstand, um ganz vorne angreifen zu können. Doch auch hier versprüht sie Zuversicht: „Ich habe meine Schwimmtechnik im Winter deutlich verbessert. Im Becken habe ich Bestzeiten aufgestellt, und es wurmt mich gewaltig, dass ich das bisher noch nicht ins Freiwasser rüberbringe.“
Dort muss sie im Positionskampf bestehen, Tritte der Konkurrentinnen einstecken, Wettkampfhärte ist gefragt. „Ich muss mich nach der langen Pause erst wieder in die Wettkämpfe reinfuchsen“, sagt Haug. „Das ist auch eine Kopfsache.“ In ihrer Hochphase 2012/13 habe sie im Wettkampf nicht nachgedacht, es lief einfach.
Wegen der fehlenden Wettkampfpraxis passieren aktuell aber noch Fehler – sowie in Auckland beim Sturz mit dem Rad. „Ich habe in einer Kurve gebremst, das macht man nicht. Aber O.k., abhaken und beim nächsten Rennen besser machen.“
Gute Erinnerungen an Yokohama
Auch deshalb fliegt Haug nach Yokohama. Bevor es anschließend in die Höhe von St. Moritz zum Grundlagentraining geht, will sie weitere Rennpraxis sammeln. Zwar kommt der ebene Kurs in Japan ihren Stärken nicht entgegen, aber Jammern gibt es nicht: „Ich bin bislang einmal dort gestartet und Zweite geworden. Das ist doch ein gutes Omen.“
Ein gutes Zeichen ist auch der nicht endende Optimismus Haugs. So wird sie sicher nicht den Kopf in den Sand stecken, wenn sie beim Saisonhöhepunkt die Olympiaqualifikation verpasst. „Wenn man das Ticket frühzeitig in der Tasche hat, ist das ein Vorteil. Man kann sich voll auf das Olympiarennen konzentrieren. Aber sollte es im August nicht klappen, gibt es ja noch eine weitere Chance.“
Im kommenden Jahr wird es ein weiteres Ausscheidungsrennen geben, voraussichtlich gibt es dort dann für die deutschen Läuferinnen zwei Olympia-Fahrkarten zu gewinnen.
Info: Das WM-Rennen der Frauen im japanischen Yokohama startet am Samstagmorgen um 3.06 Uhr (Mitteleuropäische Zeit).