Dabei war er selber noch nie dort, kennt es nur von Bildern, aus dem Internet. Zu sehen ist ein Globus mit detailliert eingezeichneten Ländern. Aus der Fläche von Afghanistan tropft Blut. Oder es liegt jemand auf der Guillotine auf der afghanischen Flagge und ein schwarz-rot-goldenes Beil droht hinab zu fallen. Oder da ist eine zweiköpfige Schlange – der eine Kopf frisst die Taliban, der andere den IS.
Er verdrängt Gedanken
Alireza hat seine Eltern seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen. Er vermisst sie sehr. Für ihre Flucht fehlte das Geld, sagt er. Kontakt hat er nur zu einem Bruder über Facebook. In Deutschland hat er inzwischen viele Freunde, sagt der Jugendliche, über die Schule, in Creußen selber, über das Klettern und Schwimmen, das er in Bayreuth macht. Aber keiner könne ihm sagen, wie es weitergehen wird, wenn auch vom Gericht ein Negativbescheid kommt. Alireza weiß es auch nicht. Er verdrängt den Gedanken und hofft.
Info:Weder das Landratsamt noch das Jugendamt wollten sich am Mittwoch aus Datenschutzgründen zu dem Fall äußern.