Angriff auf Bundespolizisten: Schweigen

 Foto: red

Seit einem gewalttätigen Angriff auf ihn ist ein Bundespolizist traumatisiert und dienstunfähig. Ein 19-Jähriger soll der Täter sein. Er steht seit Dienstag vor Gericht.

 
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Er soll im vergangenen April einen Bundespolizisten hinterrücks attackiert haben - zum Auftakt des Prozesses hat ein angeklagter 19-Jähriger zu den Beschuldigungen zwar eisern geschwiegen, eine Zeugin belastete ihn aber schwer. Sein Anwalt erklärte am Dienstag vor dem Landgericht Ansbach, sein Mandant werde zum Vorwurf des versuchten Mordes keinerlei Angaben machen und auch keine Fragen beantworten.

Der damals 18 Jahre alte Angeklagte soll den Bundespolizisten am Bahnhof Ansbach von hinten mit einem spitzen Gegenstand angegriffen haben. Der Polizist stürzte eine Treppe herunter und erlitt mehrere Verletzungen.

Nach Angaben des Opferanwalts Wolfgang Staudinger ist der attackierte Bundespolizist traumatisiert und deshalb noch immer nicht in der Lage, seinen Dienst anzutreten. «Mein Mandant hat zwei Mal versucht, seine Dienstuniform anzuziehen. Aber er konnte einfach nicht zur Arbeit geben», berichtete der Anwalt.

Eine Zeugin sagte am Dienstag aus, der Angeklagte habe ihr gegenüber die Tat gestanden. Zunächst habe sie ihm das nicht geglaubt. Als sie das von der Polizei veröffentlichte Phantombild gesehen habe, habe sie aber Ähnlichkeiten zu dem 19-Jährigen festgestellt. Daraufhin meldete sie sich bei der Polizei.

Auf Bitten der ermittelnden Beamten nahm sie später noch einmal Kontakt mit dem Angeklagten über den Mitteilungsdienst WhatsApp auf, um ihn über die Tat auszufragen. Der 19-Jährige schrieb daraufhin zurück, er habe dem Polizisten in die Hand gestochen. Der Verteidiger beantragte, dass die WhatsApp-Nachricht nicht als Beweis verwendet wird. Sein Mandant habe nicht gewusst, dass ihn die Zeugin ausspioniere. Mit einem Urteil wird für den 24. März gerechnet.

 

dpa

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