Amok-Alarm in Schule

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Ein Jugendlicher droht am Dienstag eine Gewalttat in der Bogner-Mittelschule in Selb an. Die Polizei fasste den 15-Jährigen zwei Stunden später.

 
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Ein 15-jähriger Jugendlicher hat am Dienstag in Selb einen Amok-Alarm ausgelöst. Nach Angaben der Polizei äußerte er die Drohung gegenüber Mitschülern schriftlich in einem Messenger-Dienst. Nach einem Großeinsatz der Polizei rund um das Schulzentrum und in der Selber Innenstadt fassten Beamte den Jugendlichen kurz vor 15.30 Uhr und nahmen ihn fest. Verletzt wurde niemand.

Die Mitschüler des 15-Jährigen wandten sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberfranken an ihre Lehrer, die wiederum die Polizei verständigten. Ausgelöst wurde der Amok-Alarm um 13.15 Uhr. Die rund 200 Kinder und Jugendlichen, die zu diesem Zeitpunkt noch in der Bogner-Mittelschule waren, wurden in ihre Klassenräume beordert und durften die Schule nicht verlassen.

Etwa 50 Beamte der Landespolizei Marktredwitz, der Bundespolizei Selb und der Fahndungsinspektion Selb riegelten die Schule ab und machten sich auf die Suche nach dem 15-Jährigen, der die Schule schon verlassen hatte. Augenzeugen sprechen von Beamten in Schutzwesten, die mit Maschinenpistolen vor der Schule patrouillierten. Rund um das Schulzentrum waren Einsatzwagen postiert.

Keine unmittlebare Gefahr für Schüler und Lehrer

Schnell stellte sich nach Angaben der Polizei heraus, dass der Neuntklässler nicht mehr im Gebäude war und keine unmittelbare Gefahr für Schüler und Lehrer bestand. Nach gut zwei Stunden fanden Beamte der Bundespolizei den Jugendlichen in einem Wohngebiet in der Nähe der Schule und nahmen ihn fest. Bei seiner Verhaftung hatte der Jugendliche keine Waffe bei sich, außerdem ließ er sich widerstandslos festnehmen. Daraufhin durften die anderen Schülerinnen und Schüler die Schule wieder verlassen und nach Hause gehen. Sie alle kamen mit dem Schrecken davon.

Welches Motiv der jugendliche Täter hatte und ob er eine Waffe oder einen gefährlichen Gegenstand bei sich trug, ist noch völlig unklar. Wie Alexander Czech, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, am Dienstag auf Nachfrage der Frankenpost vor der Schule mitteilte, hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen: „Die wird jetzt prüfen, was dahinter steckt und ob die Drohung des Jugendlichen ernst gemeint war.“ Nähere Angaben zum Täter und zu den Hintergründen wollte Czech mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen am Dienstag nicht machen.

Rasch gegriffen hat nach Czechs Angaben  das Sicherheitskonzept der Polizei. Nach seinen Worten waren die Beamten sehr schnell am Ort des Geschehens. Im Einsatz waren demnach Beamte aus Selb und von der Polizeiinspektion Marktredwitz sowie der Bundespolizeiinspektion Selb. Auch alle verfügbaren Streifen der neuen Fahndungsinspektion Selb seien im Einsatz gewesen.

Zudem habe man sofort mit der tschechischen Polizei Kontakt aufgenommen, die sich ebenfalls an der Fahndung beteiligt habe, sagte Czech. Auch die benachbarten Schulen wurden nach Aussage des Pressesprechers über die Lage informiert. Die Schülerinnen und Schüler seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

 

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