Altstädter wollen Befreiungsschlag

Von Herbert Steininger
Platzt bei Ivan Knezevic (gelbes Trikot) ausgerechnet an alter Wirkungsstätte der Knoten? Der Altstädter Sturm-Neuzugang war bis zur U 17 in Burghausen aktiv. Foto: Peter Kolb Foto: red

Es soll der Befreiungsschlag werden: Nach vier Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf den elften Rang in der Regionalliga Bayern möchte die SpVgg Bayreuth am Samstag um 14.05 Uhr bei ihrem einen Punkt weniger aufweisenden unteren Tabellennachbarn SV Wacker Burghausen endlich wieder in die Erfolgssour zurück kehren. „Wir werden alles dafür tun, um etwas Zählbares mitzunehmen“, sagt der Altstädter Trainer Marc Reinhardt.

 
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Allerdings spricht die bisherige Statistik gegen sein Team. Beide Mannschaften trafen bisher zehn Mal aufeinander. Die Salzachstädter gewannen vier Duelle, vier endeten remis. Zweimal gingen die Altstädter als Sieger vom Platz. 1:0 gewannen sie am 13. November 1993 in der Bayernliga durch einen Treffer von Aleksandar Abutovic, und 3:1 am 31. Oktober 2014 in der Regionalliga, wobei sich Mario Zitzmann, Matthias Heckenberger und Dominik Stolz in die Torschützenliste eintrugen. In der vergangenen Saison setzte sich Burghausen in beiden Vergleichen durch (1:0 und 3:1).

„Wir sind momentan in der Ergebniskrise“, sagt Reinhardt und liefert den Grund gleich nach: „Die Leistungen in den einzelnen Spielen waren über weite Strecken nicht so schlecht, aber dass wir viermal hintereinander verloren haben, ist natürlich sehr ärgerlich. Wir machen vorne einfach zu wenig aus unseren Chancen.“ So trafen Ivan Knezevic, der in der Jugend bis zur U 17 in Burghausen spielte, und Patrick Hobsch schon weit über 360 Minuten nicht mehr ins Schwarze. „Ich hoffe, dass es diesmal mit einem Tor klappt.“ Was sich auch positiv auf die Psyche der Mannschaft auswirken könnte.

Trainergespann war auf Spurensuche

Reinhardt und sein Co-Trainer Florian Wurster waren in den vergangenen Tagen auf Spurensuche. „Uns ist ein wenig die Leichtigkeit der ersten Saisonwochen abgegangen. Und auch das Selbstvertrauen hat unter dem Negativlauf gelitten.“ Der unter Umständen auch etwas Positives in sich birgt: „Wir gehen nicht als Favorit ins Spiel, was in der jetzigen Situation vielleicht nicht unbedingt schlecht für uns ist“, glaubt der Coach. „Wir wollen auf jeden Fall hinten sicher stehen.“ Wobei ein besonders wachsames Auge auf Sascha Marinkovic gelegt werden sollte: Der Ex-Rosenheimer trug sich bereits achtmal in die Torschützenliste ein. „Und dann erwarte ich, dass unser Spielmacher Kristian Böhnlein etwas entlastet wird. Wir sind einfach zu leicht auszurechnen“, glaubt Reinhardt.

Auch Torwart Junas Hempfling fällt aus

Personell wird sich bei den Altstädter wenig ändern, vielmehr hat sich zu den bisherigen Ausfällen mit Anton Makarenko (Knochenödem, fehlt für unbestimmte Zeit), Julian Kolbeck (Mittelfußbruch, fällt für den Rest des Jahres 2017), Patrick Weimar (noch ein Spiel Sperre nach Roter Karte) und Darius Held (Kniescheibenentzündung) noch eine weitere Stammkraft hinzu gesellt. Torhüter Jonas Hempfling hat sich in der Abwehraktion beim Memminger Siegtreffer am vergangenen Dienstag eine Meniskusverletzung zugezogen.

Für ihn gehen entweder Neuzugang Alexander Skowronek (zuletzt SpVgg Greuther Fürth II) oder der Kirchenpingartener Florian Veigl zwischen die Pfosten. Letzterer hatte den Altstädtern bekanntlich im Pokal-Achtelfinale mit drei gehaltenen Bällen im Elfmeterschießen gegen den FV Illertissen (Endstand 4:1) das Weiterkommen ermöglicht.

Auch Burghausen nicht in Bestbesetzung

Doch auch die Burghausener können nicht auf ihre Bestbesetzung zurück greifen. Philipp Knochner (Kreuzbandriss) und Bastian Grahovac (Knieprobleme) fehlen weiter verletzt. Christoph Popp trainiert nach seinem Sonderurlaub seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft. Manuel Omelanowsky absolvierte nach seiner Leistenverletzung erstmals ein Lauftraining. Ob er wieder dabei sein kann, wird sich kurzfristig entscheiden.

Zuletzt gewannen die am vergangenen Wochenende spielfreien Burghausener gegen den FC Bayern München II nach einer beeindruckenden Energieleistung in der zweiten Halbzeit mit 3:1 (0:1) und beendeten dadurch ihre Negativserie, die ihnen ebenfalls vier Pleiten am Stück eingebracht hatte. Und an die Vorstellung gegen die kleinen Bayern will das Team von Trainer Patrick Mölzl anknüpfen. „Wenn wir wieder mit so viel Herz und Leidenschaft auftreten, werden die Punkte in Burghausen bleiben“, ist sich der 36-Jährige sicher.

Aufgebote

Wacker Burghausen: Flückiger, Tetickovic, Eggerdinger – Schulz, Hofstetter, Buchner, Wächter, Hingerl, Subasic, Duhnke, Sulmer, Marinkovic, Holek, Janietz, Winklbauer, Omelanowsky (?), Bann, Höng.

SpVgg Bayreuth: Skowronek, Veigl – Dengler, Schmitt, Wolf, Weber, Held, Golla, Renger, Knezevic, Hobsch, Böhnlein, Schneider, Michaelis, Bruno, Ulbricht.

SR: Thomas Berg (Landshut).

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