Altstädter vor wichtigem Kellerduell

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So wie beim Sieg im Pokal-Halbfinale vor gerade einmal zweieinhalb Wochen wollen die Altstädter gegen Rosenheim auch heute jubeln. Torjäger Ivan Knezevic (Nr. 27) ist allerdings noch rotgesperrt. Foto: Peter Kolb Foto: red

Entscheidende Bedeutung im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern kommt den zwei anstehenden Heimspielen der SpVgg Bayreuth zu. Während die Altstädter nur drei Tage später gegen den VfR Garching (17 Uhr) klarer Außenseiter sind, könnte man sie am Samstag um 14 Uhr gegen den direkten Konkurrenten TSV 1860 Rosenheim sogar als leichten Favoriten ansehen – trotz der zuletzt enttäuschenden Ergebnisse.

 
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Denn die Rosenheimer zeigen eine ähnliche Entwicklungskurve auf. Nach zehn Spieltagen waren sie noch Vierter – einen Rang hinter der SpVgg. Doch in ihren bisherigen 14 Rückrundenbegegnungen ist den Oberbayern lediglich ein Sieg gelungen (Bayreuth vier). Dieses 1:0 beim FC Ingolstadt 04 II liegt noch dazu bereits anderthalb Monate zurück. Es folgten jeweils vier Unentschieden und Niederlagen – zuletzt drei in Serie.

Zudem haben die Altstädter erst vor zweieinhalb Wochen bewiesen, dass sie die Rosenheimer – bei denen im Vergleich zum Pokalspiel die wegen ihrer Platzverweise am Dienstag im Kellerduell gegen Seligenporten (0:1) gesperrten Philipp Maier und Ludwig Räuber fehlen – bezwingen können. Mit einem 3:0-Erfolg machten sie im heimischen Hans-Walter-Wild-Stadion den Einzug ins Finale perfekt. „In der jetzigen Phase kann man von keiner Favoritenrolle sprechen. In der waren wir auch gegen Unterföhring“, sagt SpVgg-Coach Christian Stadler und erinnert daran, dass sich seine Mannschaft trotz des am Ende klaren Ergebnisses auch gegen Rosenheim schwergetan habe. „Es war ein ganz enges Spiel. Und genau auf ein solches stellen wir uns wieder ein. Rosenheim ist genauso in der Bredouille und weiß, dass wir sie noch holen können, wenn sie verlieren.“

Verlieren ist verboten

Für die Altstädter ist Verlieren definitiv verboten. Denn dann würde der Rückstand bei nur noch neun zu vergebenden Punkten auf acht Zähler anwachsen. „Der direkte Klassenerhalt ist noch möglich. Es besteht aber auch das Risiko, dass wir ganz hinten reinrutschen. Die nächsten zwei Heimspiele entscheiden über die Richtung“, verdeutlicht Stadler. Doch auch die Gesamtbilanz – inklusive Pokalspiel – seit der Regionalliga-Rückkehr der Rosenheimer vor zwei Jahren spricht mit zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage für Bayreuth. Kurios dabei: Das Torverhältnis aus den direkten Duellen lautet 7:3. Mit dem umgekehrten Ergebnis ging die SpVgg am Mittwoch beim FC Schweinfurt 05 unter.

Einen Anteil daran hatte gegen ein Team, das unter Profibedingungen trainiert, laut Stadler die Belastung durch die vielen Spiele in den vergangenen Wochen. „Entscheidend waren nach unserer 2:0-Führung aber die zwei individuellen Fehler, durch die wir den Gegner haben ins Spiel kommen lassen. Bis dahin haben wir sehr stark gespielt, waren diszipliniert und haben das umgesetzt, was wir wollten. In der zweiten Halbzeit hat Schweinfurt dann aber schon extrem Druck und Tempo gemacht.“

Stadler: "Wir haben gesehen, was möglich ist."

Natürlich sei es nicht schön, sieben Gegentreffer eingeschenkt zu bekommen. Nachdem er sich das Spiel noch einmal angeschaut hat, kommt Stadler aber zu der durchaus Mut machenden Erkenntnis: „Es war nicht alles so schlecht, wie es scheint. In der ersten Halbzeit hatten wir den Gegner im Griff. Wer kann das schon behaupten in Schweinfurt. Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn wir die Ordnung halten.“ Zudem spreche für seine Mannschaft, dass sie die Partie nach dem 2:4 noch nicht abhaken wollte. Besonders ankommen werde es jetzt darauf, dass die Rückschläge im Kopf verarbeitet sind. „Entscheidend dafür, dass die Mannschaft nicht blockiert, ist auch die Unterstützung im Stadion. Gegen Unterföhring war sie bemerkenswert. Ganz Bayreuth will den Klassenerhalt. Wir müssen alle zusammenstehen und alles in die Waagschale werfen, was noch im Tank ist“, betont Stadler.

Im Rosenheimer Angriff gilt es vor allem Zehn-Tore-Mann Danijel Majdancevic zu stoppen, der im Hinspiel in der 50. Minute den 1:0-Siegtreffer erzielt hat. „Es ist aber nicht nur er. Auch Markus Einsiedler ist ein sehr guter Spieler, den wir in den Griff bekommen müssen. Sie haben nach vorne Qualität – vor allem bei Standards und im Umschaltspiel“, warnt Stadler. Und defensiv gehören die Gäste mit 46 Gegentoren sogar zu den besten Teams der Liga. Da trifft es sich äußerst schlecht, dass Rotsünder Ivan Knezevic – mit Patrick Hobsch (je elf Treffer) bester Torschütze der SpVgg – für diese Partie noch gesperrt ist. Auch bei Patrick Weimar und Darius Held, der gegen Schweinfurt zur Halbzeit raus musste, ist davon auszugehen, dass sie fehlen.

Aufgebote

SpVgg Bayreuth: Skowronek, Veigl – Dengler, Kolbeck, Weber – Golla, Schmitt, Wolf, Böhnlein, Held (?) – Ulbricht, Hobsch; Michaelis, Schneider, Makarenko, Peeters, Renger, Krahnert.

TSV 1860 Rosenheim: Hausner, Stockenreiter – Lenz, Höhensteiger, Mayerl, Majdancevic, Köhler, Heiß, Basta, Zant, Linner, Einsiedler, Weber, Krüger, Funkenhauser, Zottl, Denz.

SR: Ehwald (Geldersheim).

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