Altstädter Torwart Veigl wird zum Helden

Von Herbert Steininger
„Alles richtig gemacht“, lobte Torwart-Trainer Mario Schupfner seinen überglücklichen Schützling Florian Veigl (rechts), der im Elfmeterschießen gegen den VfB Eichstätt gleich drei Schüsse meisterte. Foto: Peter Kolb Foto: red

Es war nach dem Zweitrundenerfolg beim Bayernligisten DJK Ammerthal wieder das Elfmeterschießen, das die SpVgg Bayreuth in der Hauptrunde des Totopokals weiter brachte. Mit einem letztlich souveränen 4:1 (1:1, 0:1) gegen den Regionalliga-Kollegen VfB Eichstätt zogen die Altstädter am Montag Abend ins Viertelfinale am 3. Oktober ein.

 
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Der Bayreuther Torhüter Florian Veigl avancierte zum gefeierten Helden: Die ersten drei Schüsse der Eichstätter Fabian Eberle, Ralf Schröder und Philipp Federl wurden eine Beute des Kirchenpingarteners, während Dominik Schmitt, Tobias Weber und Patrick Hobsch sicher verwandelten. Dementsprechend war auch die Gefühlslage des 24-jährigen Schlussmanns, der zudem erst kurz vor dem Anpfiff von seiner Nominierung erfahren hatte, weil der etatmäßige Torwart Jonas Hempfling wegen Knöchelproblemen passen musste: „Das ist ein richtig geiles Gefühl, nicht zu beschreiben. Ich habe das gemacht, was mir mein Torwart-Trainer Mario Schupfner geraten hat: Einfach alles raushauen.“ Und Schupfner lobte: „Wie er den ersten gehalten hat, war Weltklasse.“ Da klärte Veigl den halbhoch getretenen Ball mit der heraus schnellenden Faust.

Energieleistung wird belohnt

Letztlich verdienten sich die Altstädter den Sieg durch eine Energieleistung im zweiten Durchgang, nachdem sich die auf vier Positionen veränderte Elf im ersten noch schwer getan hatte gegen tief stehende Altmühltaler, die von Anfang an nur auf Konter warteten. Zudem verstanden diese es, den Bayreuther Spielmacher Kristian Böhnlein geschickt aus dem Spiel zu nehmen und dessen Kreise wirkungsvoll einzuengen. Der Rückstand war nicht einmal unverdient.

„Da haben wir auch zu schlampig agiert“, monierte Trainer Marc Reinhardt die Szene nach der zweiten VfB-Ecke, als Julian Kügel per Kopf traf (24.). „Und das hat den Eichstättern auch in die Karten gespielt.“ So ergab sich nur eine einzige nennenswerte Chance für die Gelb-Schwarzen: Da war VfB-Torwart Jonas Herter aber auf dem Posten. Schon klasse, wie der eher klein gewachsene Schlussmann den Kopfball des nach einer Freistoßflanke von Patrick Weimar frei am Fünfmeterraum hoch gestiegenen Johannes Golla noch von der Linie kratzte (38.).

Altstädter Ausgleich fällt in der 90. Minute

„Nach der Pause waren wir dann aber richtig dominant“, sagte Reinhardt. Nennenswerte Gelegenheiten sprangen aber bis auf einen Kopfball-Torpedo von Julian Kolbeck, der krachend von der Querlatte zurück ins Feld sprang (54.) lange nicht heraus.

Erst in der Schlussphase, als die erfolgreiche Formation der Vorwochen wieder auf dem Feld stand, sollte sich das grundlegend ändern. Und in der 90. Minute belohnten sich die Altstädter dann doch noch für ihre Moral und ihren Willen. Eine Hereingabe von Chris Wolf erkämpfte sich der aufgerückte Kolbeck am Elfmeterpunkt, behielt die Übersicht und ließ Herter keine Abwehrchance.

Ärgerlich für das Team aus dem Altmühltal: Einen seiner wenigen Konter hätte der VfB kurz vor dem Ausgleich in das entscheidende 0:2 ummünzen müssen. Doch waren Sebastian Graßl und Philipp Federl nicht gedankenschnell genug, die Überzahlsituation zu nutzen, so dass die SpVgg-Deckung doch noch klären konnte.

„Wir haben einen verdienten, aber glücklichen Sieg gelandet“, freute sich im Anschluss auch SpVgg-Aufsichtsratsvorsitzender Mathias Fleischmann. „In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv, doch nach der Halbzeit hat sich das Team für seine Moral bis zum Schluss noch belohnt.“

Statistik

SpVgg Bayreuth: Veigl – Dengler, Kolbeck, Weber, Renger (67. Schmitt) – Golla, Böhnlein, Schmitt, Weimar (76. Held) – Ulbricht (67. Hobsch), Knezevic.

VfB Eichstätt: Herter – Kraft, Waffler, Wolfsteiner – Schröder, Federl, Heckel, Liebler (64. Graßl), De Biasi (64. Fries) – Kügel, Witasek (82. Eberle).

SR: Hanslbauer (Altenberg); Zuschauer: 485; Ecken: 5:5.

Tore: 0:1 Kügel (24.), 1:1 Kolbeck (90.).

Gelbe Karten: Weber, Knezevic – Wolfsteiner, Heckel.

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