Altstädter planen Überraschungscoup

Von Herbert Steininger
Der erfolgreichste Vorbereiter der Regionalliga: Der nur 1,67 m große Unterhachinger Sascha Bigalke verzeichnete bislang sechs Assists – und traf nebenbei auch noch elfmal ins Schwarze. Foto: imago Foto: red

Es wird zweifelsohne einer der Höhepunkte dieser Regionalliga-Saison für die SpVgg Oberfranken Bayreuth: Das Gastspiel des Ausnahmeteams und nach 15 Spielrunden noch immer ungeschlagenen Spitzenreiters SpVgg Unterhaching am Freitag Abend um 19 Uhr im Waldstadion Weismain. Und der Altstädter Interims-Trainer Marc Reinhardt hat sich mit seinem Team etwas vorgenommen: „Vielleicht sind ja wir die ersten, die den Hachingern eine Niederlage beibringen.“

 
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Seine Truppe kann das Treffen jedenfalls unbeschwert angehen. Der Grund: Mit dem 5:1-Erfolg am letzten Wochenende beim TSV Buchbach vergrößerten die Altstädter den Abstand zu den Relegationsplätzen auf sechs Punkte, stehen derzeit mit 21 Zählern auf Rang acht. Die Freude über den Sieg ist Reinhardt noch deutlich anzumerken. „ Die Mannschaft hat die richtige Einstellung mitgebracht, ist geschlossen aufgetreten, hat gut verteidigt und die Chancen, die sie sich herausgespielt hat, gut genutzt. Jetzt können wir gegen die Hachinger befreit aufspielen.“

Freilich ist dem Trainerduo Marc Reinhardt und Florian Wurster klar, dass jetzt ein anderes Kaliber wartet. „Die Unterhachinger sind in dieser Saison das dominante Team. Für uns wird das natürlich ein ganz anderes Spiel“, sagt Reinhardt und blickt voraus: „Wir werden weniger Ballbesitz haben und müssen mit Sicherheit mehr verteidigen. Aber wie jedes Spiel geht auch dieses mit einem 0:0 los.“

Die Altstädter haben sich vorgenommen, die Partie so lange wie möglich offen zu halten. „Und wir müssen unbedingt verhindern, dass wir früh in Rückstand geraten“, fordert Reinhardt. „Dafür brauchen wir über 90 Minuten eine konzentrierte Abwehrarbeit, die in der Sturmspitze beginnt und beim Torwart aufhört.“ Die Rollen, sagt Reinhardt, sind klar verteilt. „Unterhaching ist der klare Favorit, aber wir wollen versuchen, Nadelstiche zu setzen.“

Ähnlich wie im Halbfinale des Bayernpokals vor knapp anderthalb Jahren: Damals behielten die Unterhachinger als damaliger Drittligist ebenfalls in Weismain nur knapp mit 3:1 die Oberhand. Damals hatten die kampfstarken Altstädter den Favoriten vor 850 Zuschauern am Rande einer Niederlage, doch fehlte am Ende die Cleverness. Von der damaligen Unterhachinger Besetzung ist bis auf Trainer Claus Schromm kein Akteur mehr übrig geblieben. Und nach einem Jahr Konsolidierung nach dem Abstieg sind die Münchner Vorstädter nun noch deutlich stärker einzuschätzen.

Das weiß natürlich auch Reinhardt: „Unterhaching hat enorm viel Qualität und einen sehr breiten Kader. Sie können unter Profibedingungen trainieren und verfügen über den notwendigen finanziellen Background. Mit Stephan Hain, Sascha Bigalke und Maximilian Nicu haben sie einige erfahrene Spieler, aber außerdem auch viele junge, motivierte Spieler in ihren Reihen. Sie treten sehr souverän auf und werden in dieser Saison nicht mehr zu stoppen sein.“

Fast alle Altstädter sind mit an Bord

Was sein Personal angeht, hat Reinhardt geradezu ein Luxusproblem: Denn bis auf Patrick Weimar, der noch immer an den Folgen einer Kapselverletzung aus der Partie gegen Wacker Burghausen laboriert, und Rekonvaleszent Simon Ruß hat der 30-Jährige alle Mann an Bord. In der Torwartfrage hat sich der gelernte Sportwissenschaftler noch nicht festgelegt. Im Gastspiel beim TSV Buchbach bekam Jonas Hempfling eine schöpferische Pause verordnet, für ihn ging Routinier Christian Berchthold zwischen die Pfosten. Ganz sicher ist Reinhardt aber, was die Abwehrformation davor angeht. „Wir spielen wieder mit einer Viererkette“, stellt der Interimstrainer in Aussicht. Der er auch schon in Buchbach in der Besetzung Chris Wolf, Tobias Weber, Thore Dengler und Bastian Horter vertraute. Aber die Dreierkette hat Reinhardt noch lange nicht abgehakt, wenngleich das Experiment gegen Burghausen scheiterte. „Vielleicht war die Trainingszeit dafür zu kurz“, erinnert sich der Übungsleiter. „Das können wir dann mal in der Wintervorbereitung auf die Agenda setzen.“

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