Altstädter Lebenszeichen zur rechten Zeit

Verhakt: Patrick Hobsch (links) gab in dieser Szene mit Nico Dantscher alles, um den Ball zu behaupten. Foto: Peter Glaser Foto: red

Nach zuvor sieben sieglosen Spielen hat die SpVgg Bayreuth in der Regionalliga ihr Auswärtsspiel beim SV Schalding-Heining mit 1:0 (1:0) gewonnen. Es war ein eminent wichtiger Sieg im Abstiegskampf, nun fiebern die Altstädter dem Saisonfinale gegen den Meister TSV 1860 München am Samstag um 14.05 Uhr im Hans-Walter-Wild-Stadion entgegen.

 
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Wie wichtig der Erfolg war, zeigte nach dem Schlusspfiff ein Blick auf die Tabelle: Da der FC Memmingen sein Auswärtsspiel beim TSV Rosenheim mit 4:1 gewann, wären die Altstädter selbst bei einem Remis auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht. So aber schoben sich die Gelb-Schwarzen am SV Seligenporten vorbei, der durch einen späten Gegentreffer dem FC Augsburg II mit 0:1 unterlag, und haben nun sogar noch die theoretische Chance auf den direkten Klassenerhalt. „Bei einer Niederlage wären wir weg gewesen, so sind wir voll dabei. Es ist ein enorm wichtiger Sieg“, freute sich Trainer Christian Stadler über die drei Punkte.

Ist es die erhoffte Trendwende, nachdem man in den vergangenen Spielen auf teilweise dramatische Art und Weise wichtige Punkte liegen ließ? Dazu würde jedenfalls passen, dass sich die Altstädter den Sieg in Schalding – ganz im Gegensatz zu den beiden Heimspielen gegen Rosenheim (1:1) und Garching (2:3) – nicht unbedingt verdient hatten. „Es war kein schönes Spiel“, gab auch Stadler zu.

Denn vor allem in der ersten Hälfte waren die Gastgeber, die unter der Woche den Klassenerhalt gesichert hatten, die bessere Mannschaft. Das Team von Christian Stadler hatte zwar viel Ballbesitz und kam ab und an in Strafraumnähe, vor dem Tor war man aber kaum gefährlich. Das war auf der anderen Seite, wo Jonas Hempfling für den erkrankten Alexander Skowronek zwischen den Pfosten stand, schon anders. Immer wieder kamen die Schaldinger mit ihrem schnellen Umschaltspiel zu Abschlüssen und erarbeiteten sich so ein deutliches Chancenplus während der ersten 45 Minuten.

SpVgg-Schlussmann sofort im Fokus

Der Bayreuther Schlussmann stand bereits nach wenigen Sekunden im Fokus, als Stürmer Stefan Lohberger aus halblinker Position abzog, aber nicht genügend Druck hinter den Ball brachte. In der 23. Minute half nach Stefan Rockingers Schuss der Pfosten, wenige Sekunden später verzog wiederum Lohberger. Und in der 27. Minute köpfte Onur Alagöz nach einer für Hempfling tückischen Flanke aus spitzem Winkel knapp vorbei.

Der Altstädter Führungstreffer in der 36. Minute: überraschend, glücklich und mit freundlicher Unterstützung von Schaldings Spielertrainer Stefan Köck. Der nämlich spielte einen katastrophalen Rückpass auf Kristian Böhnlein, der Altstädter Kapitän ließ daraufhin einen Verteidiger aussteigen und schob dann mit rechts ein.

Auch in der zweiten Hälfte brannten die Altstädter kein Feuerwerk ab – zu schlampig wurden die Konter ausgespielt, zu viele zweite Bälle gingen verloren. Erst mit der Hereinnahme von Anton Makarenko in der 75. Minute gewann das Offensivspiel an Schwung, der 29-Jährige scheiterte aber erst am Pfosten (80.) und verfehlte später das Tor haarscharf (88.). Die Schaldinger versuchten Druck aufzubauen, gegen die gut stehende Altstädter Deckung kamen sie nun aber kaum noch zu Chancen. Nur in der 89. Minute wurde es noch einmal richtig brenzlig: Da rettete Hempfling gegen einen Schuss von Lohberger mit einem starken Reflex die Führung und sicherte damit das dritte „Zu Null“ in der Saison. „Ich bin froh, dass wir endlich wieder eine Führung über die Zeit gebracht haben“, sagte Trainer Stadler.

Jubel der SpVgg-Anhänger kennt keine Grenzen

Eng war es am Ende, doch anstatt dem Schlusspfiff entgegen zu zittern, stimmten die mitgereisten Anhänger in der 70. Minute einen 20 Minuten andauernden Fangesang an – nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel dann keine Grenzen mehr. „Die Unterstützung war großartig“, sagte der Trainer. Womöglich könnte die am kommenden Samstag gegen die Löwen auch zum Faktor werden, wo man den 2:1-Sieg im Pokal vor über 7 000 Zuschauern am Ostermontag gerne wiederholen würde. „Wir können uns jetzt endlich einmal eine Woche lang auf ein Spiel vorbereiten. Wir sind zwar krasser Außenseiter, aber wir werden alles dafür tun, dass wir punkten.“

SV Schalding-Heining: Krinninger – Kurz, Gahabka, Alagöz, Dantscher (71. Flath), Köck, Burmberger (57. Tiefenbrunner), Krenn (65. Brückl), Enzesberger, Rockinger, Lohberger.

SpVgg Bayreuth: Hempfling – Dengler, Kolbeck, Weber – Golla, Böhnlein (90. Krahnert), Schmitt, Wolf, Held – Hobsch (56. Ulbricht), Knezevic (75. Makarenko).

SR: Hummel (Betzigau);

Zuschauer: 455.

Tor: 0:1 Böhnlein (35.).

Gelbe Karten: Gahabka, Dantscher / Held, Ulbricht.

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