Altstädter erwarten ihren Angstgegner

Von Herbert Steininger
Würde heute sicherlich gerne gegen seinen Ex-Verein jubeln: SpVgg-Stürmer Patrick Hobsch. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Schafft die SpVgg Bayreuth unter ihrem neuen Trainer Christian Stadler ausgerechnet gegen den Angstgegner den ersten Sieg? Nach respektablen Vorstellungen beim Spitzenreiter TSV 1860 München (0:3) und zuletzt beim FV Illertissen (2:2) steht am Samstag um 14 Uhr im Hans-Walter-Wild-Stadion das Duell mit dem punktgleichen oberen Tabellennachbarn SV Seligenporten an, gegen den in den letzten 13 Vergleichen nur ein einziger Dreier gelang.

 
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Stadler ist von dieser schwarzen Serie unbeeindruckt: „Das war alles vor meiner Zeit, da gehe ich völlig unbelastet heran. Das ist vielleicht mein Vorteil: Dass ich bis zu meinem Engagement in Bayreuth ziemlich weit weg von der ganzen Materie war.“ Nichtsdestotrotz hat sich der Übungsleiter mit Videostudium über seinen Gast schlau gemacht. „Wir werden alles raushauen, um zu punkten.“ Ein Sieg, es wäre der erste nach zehn vergebenen Anläufen hintereinander, hätte angesichts der engen Tabellensituation im unteren Bereich schon die Qualität eines Befreiungsschlages. „Viel helfen würde uns auch die Unterstützung der Fans.“

Die vergangenen Trainingstage hat Stadler dazu genutzt, sein neues Team noch besser kennen zu lernen. „So langsam bekomme ich auch die Vorstellungen, wer, wo und wie zusammenpasst.“ In Illertissen schien schon einiges gut zu klappen. „Ich war mit dem Auftritt zufrieden. Wir waren insgesamt mindestens gleichwertig, vor allem hat in der Defensive die Ordnung gestimmt.“ Und gefallen hat dem 44-Jährigen, „dass wir nach den beiden bitteren Gegentoren nach Elfmeter nicht aufgesteckt haben und uns in der Nachspielzeit noch der Ausgleich gelungen ist“. Patrick Hobsch, der Ex-Seligenportener, der heute auf seine ehemaligen Teamkollegen trifft, verwandelte eiskalt zum 2:2. „Der Punkt war sehr gut für die Moral. Die Mannschaft weiß, dass sie die Qualität hat. Darauf wollen wir aufbauen“, sagt Stadler.

Respekt vor den Gästen

Vor dem jetzigen Gast hat der Übungsleiter Respekt: „Seligenporten hatte zum Saisonstart etwas Probleme, hat sich aber gefangen und zuletzt richtig gut gepunktet. Das wird kein Selbstläufer, das muss jedem klar sein. Sie haben einige gute Einzelspieler und kommen mit viel Selbstvertrauen.“ Torjäger Marco Weber markierte beim jüngsten 2:2 gegen den FC Bayern München II seinen siebten Saisontreffer, aus den letzten sieben Sielen holten die Klosterer bekanntlich 13 Zähler.

„Natürlich ist das ein sehr wichtiges Spiel, aber wir dürfen die Mannschaft nicht zu sehr unter Druck setzen“, sagt Stadler. „Natürlich wollen wir nicht leer ausgehen, an allererster Stelle steht aber, dass wir selbstbewusst und als Einheit auftreten und den unbedingten Willen zeigen, etwas mitzunehmen.“ Personell dürfte die gleiche Formation auf dem Feld stehen wie zuletzt in Illertissen. „Ich bin kein großer Freund von ständigen Veränderungen“, gesteht Stadler, dem bis auf die Langzeitverletzten Anton Makarenko, Julian Kolbeck und Jonas Hempfling sein kompletter Kader zur Verfügung steht.

Seligenporten nutzt spielfreie Zeit

Nach dem Remis gegen die kleinen Bayern waren die Seligenportener spielfrei. Bedenken, dass diese Unterbrechung seine zuletzt so stark auftretende Mannschaft aus der Erfolgsspur werfen könnte, hegt SV-Trainer Roger Prinzen keine. „Es war gut, dass die Spieler nach der zuletzt doch recht starken Belastung etwas durchschnaufen konnten“, gewinnt der 48-Jährige der Pause sogar etwas Positives ab.

Und auf der faulen Haut lag sein Team beileibe nicht. So durfte es zwar ein freies Wochenende genießen, absolvierte aber davor und danach einige intensive Trainingseinheiten. Einen besonderen Schwerpunkt bildete hierbei der taktische Bereich. Hier legt der Coach allergrößten Wert darauf, dass in der Rückwärtsbewegung auch die Stürmer nach hinten arbeiten und umgekehrt die Abwehrspieler bei Offensivaktionen die Angriffe mit ankurbeln.

Bei dem laufintensiven System, das Prinzen spielen lässt, kommt den Außenbahnspielern besondere Bedeutung zu. Und einer wird dabei immer besser: Fotios Katidis. „Foti hat gegen den FC Bayern sein bestes Spiel gemacht, seitdem ich hier bin“, lobte Prinzen den technisch beschlagenen Beidfüßer, der am kommenden Montag sein 21. Wiegenfest feiert.

Für den Samstagnachmittag haben sich die Klosterer einiges vorgenommen. „Was sich bei den Bayreuthern zuletzt getan hat, ist zweitrangig. Wir schauen zu allererst auf uns. Wir werden uns bestimmt nicht hinten reinstellen, sondern wollen gut gegen den Ball arbeiten und versuchen, uns spielerisch durchzusetzen.“

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