Altstädter bleiben Löwenjäger

Von Herbert Steininger

Die SpVgg Bayreuth bleibt in der Regionalliga der Löwenjäger Nummer eins: Mit einem 4:1 (2:0) vor abermals vierstelliger Zuschauerkulisse im Hans-Walter-Wild-Stadion (1040) untermauerten die Altstädter am Freitagabend Rang zwei hinter dem nur noch einen Zähler entfernten Tabellenführer TSV 1860 München. Zudem warben sie für das Pokal-Achtelfinale am kommenden Montag um 17.30 Uhr an gleicher Stelle gegen den Liga-Kollegen VfB Eichstätt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Reinhardt-Team startete mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenteams. Frühe Balleroberungen schon in der gegnerischen Hälfte sorgten dafür, dass sich das Pipinsrieder Spiel gar nicht erst entwickeln konnte. Zudem kamen die Oberbayern ihren Gastgebern durch viele Ungenauigkeiten entgegen.

Allerdings schafften es die Bayreuther lange nicht, den letzten Ball an den Mann zu bringen, nicht wenige zunächst viel versprechende Aktionen blieben am Ende nur Stückwerk.

Es war schon bezeichnend, dass erst eine Standardsituation für die erste gefährliche Szene vor dem FC-Tor herhalten musste. Doch die hatte es in der 24. Minute in sich: Einen Freistoß von Dominik Schmitt köpfte der einmal mehr hervor stechende Kapitän Kristian Böhnlein in seinem 100. Regionalligaspiel für die Altstädter an die Querlatte, den zurück prallenden Ball bugsierte Ivan Knezevic irgendwie zur nicht unverdienten Führung über die Torlinie.

Und die Altstädter hielten den Druck hoch: Nur vier Minuten später roch es nach dem 2:0, doch traf der wieselflinke und trickreiche Knezevic diesmal nur den Pfosten. Torwart Thomas Reichlmayr war beide Male chancenlos, bekam aber in der 38. Minute gleich zweimal die Gelegenheit, sich nachhaltig auszuzeichnen, als er zum einen gegen einen Kopfball des frei vor ihm auftauchenden Tobias Weber und Augenblicke später gegen Julian Kolbeck klärte.

Doch hatte er auch maßgeblichen Anteil am zweiten Altstädter Treffer. Nach einem langen Böhnlein-Ball auf Patrick Hobsch eilte der Torhüter aus seinem Kasten, verlor das Duell gegen den Ex-Seligenportener und den von Reichlmayr abprallenden Ball versenkte Knezevic im leeren Tor (40.) zum 2:0-Halbzeitstand.

Schnelle Vorentscheidung

Und nur eine Minute nach dem Seitenwechsel war die Partie bereits entschieden. Dabei deutete vorher nichts darauf hin. FC-Verteidiger Luis Grassow, Sohn des Unterhachinger Urgesteins Dennis Grassow, wollte den Ball, leicht attackiert von Knezevic, zu seinem Torwart zurück spielen, doch hatte der überhaupt nicht mit einem Rückpass gerechnet und ließ den Ball passieren, der dann im Netz landete. Ein Tor der Kategorie Pleiten, Pech und Pannen, das genau in die Vorstellung des Neulings passte.

Freilich soll dies nicht die Vorstellung der Altstädter schmälern, die geradezu heiß liefen. Sie dachten nicht im Traum daran, zurück zu stecken, sondern setzten konsequent nach. Mit schnellen Ballstafetten überforderte man die Pipinsrieder geradezu, die noch in ihrem letzten Auswärtsspiel bei der Reserve des FC Bayern München 1:0 gewonnen hatten. Doch fehlte nun ein wenig die letzte Konsequenz, was die Gäste dann doch noch bestraften.

War der dank der konsequenten und variablen Altstädter Deckungsarbeit ansonsten nahezu beschäftigungslose Bayreuther Schlussmann Jonas Hempfling bei einem Schuss des gerade zuvor eingewechselten Gilbert Diep noch auf dem Posten (73.), machte es Diep dann in der 82. Minute besser. Mehr ließen Böhnlein und Co. aber nicht mehr zu. Vielmehr stellte Hobsch in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:1, als er einen weiteren Ausflug von Torwart Reichlmayr konsequent nutzte.

Statistik

SpVgg Bayreuth: Hempfling – Dengler, Kolbeck, Weber – Held (66. Schneider), Böhnlein (90.+1 Kovac), Schmitt, Wolf, Golla (64. Weimar) – Hobsch, Knezevic.

FC Pipinsried: Reichlmayr – Liebsch, Grassow, Achatz, Segashi – Rahibic, Tosun (46. Grahammer) – Müller (46. Goia), Burkhard (69. Diep), Arik – Lushi.

SR: Emmer (Passau);

Zuschauer: 1040; Ecken: 4:4.

Tore: 1:0, 2:0 Knezevic (24., 40.), 3:0 L. Grassow (46. – Eigentor), 3:1 Diep (82.), 4:1 Hobsch (90.+2).

Gelbe Karte: Müller (Pipinsried).

Bilder