Denn als der gute Schiedsrichter Stefan Treiber nach einem Handspiel von Resul Türkkalesi nur kurz danach auf Strafstoß entschied, schritt nicht wie geplant Kristian Böhnlein zur Tat („Ich habe mich nach der vergebenen Chance kurz zuvor einfach nicht sicher gefühlt“), sondern Julian Kolbeck. Der Innenverteidiger schoss ebenso schwach wie unplatziert, so dass Weinkauf keine große Mühe hatte. „Für uns war das ein erster Knackpunkt“, sagte Mathias Fleischmann. „Für uns war es die Initialzündung“, sagte Bayern-Trainer Tim Walter. Es dauerte dann nicht mehr lange, bis die Gäste durchstarteten. Wriedt (38.) brachte seine Mannschaft nach feiner Einzelleistung in Front. Sein Schuss ins linke untere Eck des Bayreuther Gehäuses war zwar nicht scharf, aber so platziert, dass sich Jonas Hempfling vergeblich streckte. Und auch vier Minuten später war die Nummer eins der SpVgg machtlos. Zunächst hatte Hempfling Wriedts Schuss aus zwölf Metern noch stark pariert, beim Nachschuss des auffälligen Fabian Benko war er machtlos.
Gelb-Rote Karte gegen Weber ein weiterer Knackpunkt
SpVgg-Trainer Marc Reinhardt versuchte nach dem Seitenwechsel das Offensivspiel seiner Mannschaft mit einem Doppelwechsel – Patrick Hobsch und Patrick Weimar kamen für Darius Held und Robin Renger – noch einmal zu beleben, mehr als eine gute Schusschance von Böhnlein (50.) und eine erstklassige Möglichkeit des diesmal wenig auffälligen Ivan Knezevic sprangen aber nicht heraus. Als der Altstädter Torjäger in der 65. Minute 16 Meter freistehend zentral vor Weinkauf scheiterte, waren die Gelb-Schwarzen nur noch zu zehnt. Tobias Weber hatte in der 58. Minute nach wiederholtem Foulspiel eine berechtigte Ampelkarte gesehen.
„Das war der zweite Knackpunkt“, analysierte Mathias Fleischmann, der dann mit ansehen musste, wie die Bayern die immer größer werdenden Lücken in der Bayreuther Hintermannschaft eiskalt nutzten. Der quirlige Tillmann machte in der 72. und 77. Minute den Sack per Doppelpack endgültig zu. Damit war die gelb-schwarze Depression eingeläutet, ihren Tiefpunkt erreicht hatte sie da noch nicht.
SpVgg Bayreuth: Hempfling – Dengler, Kolbeck (83. Schneider), Weber, Renger (46. Weimar)– Golla, Wolf, Schmitt, Held (46. Hobsch) – Böhnlein, Knezevic.
FC Bayern München II: Weinkauf – Türkkalesi (66. Tillmann), Wriedt, Fein, Pantovic (77. Crnicki), Awoudja (70. Isherwood), Obermair, Köhn, Dorsch, Friedl, Benko.
SR: Treiber (Neuburg/Donau);
Zuschauer: 3221.
Tore: 0:1 Wriedt (38.), 0:2 Benko (42.), 0:3 und 0:4 Tillmann (72. und 77.), 0:5 Wriedt (85.).
Gelbe Karten: Renger, Hobsch – Awoudja, Türkkalesi, Pantovic.
Gelb-Rote Karte: Weber (58. / wiederholtes Foulspiel).
Rote Karte: Weimar (87. / grobes Foulspiel).