Altstadt: Pilz macht Erlen kaputt

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An der Braunhofstraße liegen gefällte Bäume, sie waren von einem Pilz befallen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Großer Fäll-Einsatz in der Altstadt. Mehr als 30 Bäume am Ufer der Mistel mussten gefällt werden und liegen jetzt im Bereich der Braunhofstraße. Der Grund: Die Bäume waren von einem Pilz befallen. Und sie drohten zur Gefahr gerade für die Besucher des Altstadtbades zu werden. Deshalb mussten die Erlen weg.

 
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Die Menschen seien aufgebracht, sagt Helmut Zartner, der an der Braunhofstraße seine Tierarztpraxis hat. Seit die Fällarbeiten begonnen haben, sei das ein großes Gesprächsthema in seiner Praxis. Zartner sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, er versuche den Leuten zu erklären, warum die Bäume weg müssten: "Der Virus schlägt da zu", sagt Zartner. Zwei Baumarten seien nach seinen Informationen betroffen: die Erlen und die Eschen. Befallen von einem Pilz, der die Bäume absterben lässt. In England, sagt Zartner, habe man versucht, durch Fällen ganzer Erlenbestände die Pilzkrankheit auszurotten, "was aber nicht gelungen ist".

Bäume sterben ab

Das stimmt, sagt Dirk Muschik, der Stadtförster, auf Anfrage unserer Zeitung: "Die Erlen sind von einer Pilzkrankheit befallen, die sich stetig ausbreitet." Der Pilz befällt die Wurzeln und den Stamnm und breitet sich von dort aus. Die Folge: Die betroffenen Bäume sterben ab. "Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht musste man jetzt handeln"; sagt Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt Bayreuth. Das Jugendamt, zuständig fürs Altstadtbad, habe deshalb veranlasst, dass die betroffenen Bäume entlang der Mistel gefällt werden. Wie Muschik sagt, seien "rund 30 bis 40 Bäume" im Bereich des Altstadtbades und des angrenzenden Bolzplatzes, der im Sommer auch viel genutzt wird, gefällt worden.

Kronenteile waren aufs Gelände gefallen

Bereits im vergangenen Jahr seien Kronenteile von kranken Bäumen auf das Gelände gefallen", sagt Muschik, deshalb habe man jetzt im Winter außerhalb der Vegetationszeit handeln und die Bäume fällen müssen. Die Fällaktion habe sich auf den Bereich des Altstadtbades beschränkt. Nachpflanzungen an der Mistel wird es nach Aussagen Muschiks keine geben: "In zwei Jahren wird man kaum mehr etwas davon sehen. Es ist auch gut möglich, dass die Erlen wieder austreiben. Außerdem ist dort noch sehr viel Bewuchs vorhanden."

Eschen derzeit nicht betroffen

Eine weitere Baumart, die Eschen, die ebenfalls derzeit von einer Pilzerkrankung betroffen sind, dem Eschen-Triebsterben, sei an der Mistel noch nicht in gefährlichem Maß betroffen, sagt Muschik. "Es gibt dort auch nicht so viele Eschen, im betroffenen Gebiet sind die Bäume 15 bis 20 Jahre alt und machen einen vitalen Eindruck." Beim Erlen-Triebsterben zerstört der Pilz die neuen Triebe und im Anschluss die Leitungsbahnen des Baumes. Der Baum versuche, sagt Muschik, über Nachtriebe das Problem zu lösen: "Das geht zwei bis drei Mal, dann stirbt der Baum ab."

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