Denkmalschutz "kein Totschlag-Argument"
Aber: Inwieweit die Stadt geknebelt sein solle, „diesen Bau, koste es was es wolle, zu erhalten“ – diese Frage stellt Schuh. Besser sei es, das Areal umzuwidmen für den sozialen Wohnungsbau. Drei oder vier Vollgeschosse hält Schuh für möglich. Denkmalschutz sei kein „Totschlag-Argument“, wichtiger sei es, eine Entscheidung zu fällen für „die Bedürfnisse der Bayreuther auf günstigen Wohnraum“. Das solle „Vorrang haben“. Man könne es zwar sanieren, aber das werde teuer, sagt er und beruft sich auf die Millionen teure Schätzung, als der Stadtbauhof noch für das Stadtarchiv vorgesehen war. Was es wirklich kostet, steht nicht fest. „Es gibt keine Kostenschätzungen, wie teuer eine Sanierung kommen würde, da diese nur bezogen auf eine konkrete Nutzung seriös erstellt werden kann“, schreibt Kelm.
Teilweise steht der Bau auf Sandstein
Der nördliche, abgesicherte Bau, steht auf keinem guten Grund: im Schwemmgebiet des Mühlkanals. „Die Hauptstraße rüttelt und schüttelt daran“, sagt Schlaraffia-Ritter Nürnberger, „der wird sicher große Sprünge bekommen.“ Aber der Rest stehe fest auf Sandstein, das hätten Grabungen gezeigt. Er schlägt vor, die Räume für die Kunsterziehung der Kinder zu nutzen, die im Moment in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum in schlecht geeigneten Räumen in der Fußgängerzone untergebracht seien. „Hier kann man für wenig Geld viel machen.“ Oder den zahlreichen „kleinen Museen, die über die Stadt verteilt sind, eine konzentrierte Heimstatt bieten.“ Schuh dagegen spricht von „Mauerrissen, durch die man eine ganze Hand stecken“ könne. „Im hinteren Bereich geht wegen Einsturzgefahr gar nichts mehr“. Der Stadtrat hat das Thema wohl in diesem Jahr auf der Tagesordnung.
Schlaraffia wäre in der Existenz bedroht
Wenn das Gebäude abgerissen wird, sieht Schlaraffe Nürnberger den 100 Jahre alten Traditionsverein „in seiner Existenz bedroht“. Die 60 Mitglieder „wären hilf- und mittellos“.