Just: Verkehrsprobleme im ganzen Ort betrachten
Neben den von Berthold Just, dem CSU-Fraktionsvorsitzenden, vehement angemahnten Betrachtung der Verkehrsproblematik, "die auf die gesamte Ortslage betrieben werden muss, nicht nur auf die Kreuzung", die nach Justs Worten am besten nicht mehr als Schönheiter-Kreuzung bezeichnet werden soll, gehört zu den Schlüsselprojekten "die Sanierung des Bindlacher Ortskerns", sagt Thor. Um die "zum Teil unerträglichen Zustände" auf der Ortsdurchfahrt, wie es der CSW-Fraktionsvorsitzende Werner Fuchs nannte, zumindest an einigen wenigen Stellschrauben ändern zu können, hat der Gemeinderat einstimmig eine vorbereitende Verkehrsuntersuchung beschlossen. Wobei: Das Straßenbauamt habe bereits signalisiert, dass die Ortsdurchfahrt weiter "die Aufgabe einer Staatsstraße erfüllen muss", sagt Thor. Was bedeute: Mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen - wie etwa den von Just angeregten stundenweisen Beschränkungen auf Tempo 30 - sei man sehr eingeschränkt.
Die Chancen der Gemeinde
Die Gemeinde Bindlach, sagt Anja Thor vom Stadtplanungsbüro Quaas, sei "eine Gemeinde am Scheidepunkt". Bindlach habe "sowohl dörfliche als auch städtische Strukturen, kann die Vorteile großer Orte ausspielen". Allerdings müsse man sich entscheiden: "Will man die Kleinteiligkeit erhalten, oder weiter wachsen? Vielleicht sogar mit der Stadt Bayreuth? Das sind Fragen, die man im Hinterkopf behalten sollte", sagt Thor. Wie aus dem Urkataster hervorgehe, sei Bindlach mehr als 100 Jahre kaum gewachsen, seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts "ist Bindlach aber um das 13-fache gewachsen". Eine durchaus positive Entwicklung, sagt Thor.
Allerdings zeige ein Blick auf die Bevölkerungsprognose, dass Bindlach bis zum Jahr 2034 660 Erwerbstätige weniger als 2014 haben wird" - bei gleich bleibender Bevölkerungszahl. Ein möglicher Weg, Ausgleich zu schaffen: Pendler dazu bringen, sich in Bindlach niederzulassen. Dazu müsse Bindlach beispielsweise nicht nur versuchen, neue Wohngebiete auszuweisen, sondern könne sich auch vorhandener Substanz bedienen: "Es gibt von außen sichtbaren Leerstand in Wohngebieten aus den 1960er Jahren. Man muss Möglichkeiten schaffen, junge Familien in diese Gebiete zu bringen", sagt Thor.