Uta Hertel und Gerlinde Rabenstein (beide 77), haben hier 1959 ihr Abitur gemacht. Damals war das RWG noch eine reine Mädchenschule. Außer, ein Tanzpartner des Graf-Münster-Gymnasium zog sich Kleid und Perücke an und schlich sich in den Unterricht. „Unserem Mathelehrer Hopf ist das anfangs gar nicht aufgefallen“, sagt Hertel kichernd. „Als er es doch merkte, bot er der vermeintlichen Dame den Arm an und geleitete sie sehr vornehm aus dem Zimmer“.
Demo für den Wandertag
Auch lebhaft in Erinnerung geblieben ist den beiden Freundinnen ihre erste Demonstration. „Die Schulleitung verwehrte uns den lang ersehnten Wandertag“, sagt Rabenstein. „Also haben wir kurzerhand einen Protestmarsch organisiert. Gefolgt von den anderen Schülerinnen liefen wir in einer langen Schlange über den Hof und sangen das Volkslied ‚Das Wandern ist des Müllers Lust‘. Allerdings entstand ein Chaos und alle brüllten nur noch ‚Wandertag! Wandertag!‘“, lacht sie. Die Schreie habe man bis zum Marktplatz gehört. Später wurden Hertel und Rabenstein zu Direktor Glöckel zitiert. „Wir dachten, wir würden rausgeschmissen. Doch der Schulleiter hielt uns nur eine einprägsame Ansprache zum Thema Gruppenzwang.“