Alte Feuerwache schließt die Tore

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Eine feste Größe in der Kulmbacher Gastronomieszene schließt: Die Betreiber der Alten Feuerwache am Zentralparkplatz haben Insolvenzantrag gestellt. Foto: Rainer Unger Foto: red

Nach fast zwanzig Jahren muss die Alte Feuerwache in Kulmbach allem Anschein nach schließen. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat das beliebte Lokal am Zentralparkplatz Insolvenz angemeldet. Die Feuerwache ist ab sofort geschlossen.

 
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Dienstag war das Lokal noch geöffnet, seit Mittwoch steht an der Eingangstür "Vorübergehend geschlossen". In den öffentlich einsehbaren Insolvenznachrichten tauchte die Alte Feuerwache GbR am Mittwoch noch nicht auf. Das Amtsgericht Bayreuth war gestern Nachmittag nicht mehr in der Lage, den Insolvenzantrag gegenüber dem Kurier zu bestätigen.

Krug: Die Kosten waren zu hoch

Allerdings gelang es dem Kurier, Inhaber Otto Krug kurz zu sprechen. Krug sagte, die Nachricht von der Insolvenz, die sich am Mittwoch in Windeseile verbreitete,  treffe zu: Die Alte Feuerwache Gbr habe Anfang der Woche beim Amtsgericht Bayreuth Insolvenzantrag gestellt. „Verantwortlich waren die hohen Kosten, die für die Wache angefallen sind", sagte Krug. Die Umsätze hätten unter den Umbauarbeiten am und um das Gebäude herum gelitten. Der Zentralparkplatz und die Tiefgarage werden seit diesem Jahr umfangreich saniert. Die Situation habe sich durch den Tresordiebstahl, in dem sich alle Einnahmen des Altstadtfests befanden, noch verschärft.

Tresor mit fünfstelliger Summe verschwunden

Die Täter sind in der Nacht auf Montag in die Alte Feuerwache eingedrungen und haben einen Tresor mitgehen lassen. Die Polizei hatte den Tresor später in Bad Berneck gefunden. Nach Angaben der Kulmbacher Polizei handelte es sich um eine fünfstellige Summe, die entwendet wurde. Der Fall beschäftigt die Polizei immer noch, wie eine Nachfrage ergab. "Wir ermitteln auf Hochtouren", hieß es. Krug hatte nach dem Einbruch geschockt reagiert: "Das ist der Wahnsinn. Für uns ist das ein riesiger wirtschaftlicher Schaden.“

Wie kamen die Einbrecher in die Feuerwache?

Die Täter waren laut Polizei mit großer Gewalt vorgegangen. Im Innenraum hätten sie sämtliche Türen aufgebrochen. Den Tresor hätten wohl mindestens zwei Täter tragen müssen. Außerdem war er ursprünglich am Boden festgeschraubt. Wie sie in das Gasthaus gekommen sind, sei noch nicht klar. Die Polizei hatte alle Mitarbeiter vernommen.

Vorläufiger Insolvenzverwalter wird eingesetzt

Die rund zwanzig Beschäftigten verlieren nun wohl alle ihre Jobs. Das Amtsgericht wird einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellen. Wer die Aufgabe übernimmt, ist noch nicht bekannt. Die Gesellschafter der Alten Feuerwache Gbr waren Otto Krug und Günter Geuther. Die Pächterin der Gastwirtschaft ist die Kulmbacher Brauerei. Unternehmenssprecherin Helga Metzel sagte dem Kurier, die Brauerei werde versuchen, "nach bestem Wissen und Gewissen einen neuen Betreiber zu finden." Zu den Umständen der Insolvenz äußerte sie sich nicht.

Gerüchte über Schließung kursieren seit Langem

Gerüchte, dass die Alte Feuerwache dicht mache, hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben. "Wenn man danach geht, hat sie schon zehn Mal Konkurs gemacht", reagierte Stephan Ertl, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands, auf die Insolvenz. Bei finanziellen Problemen könne meistens noch einmal mit der Hausbank oder dem Verpächter verhandelt werden. Ertl verwies an die Gesellschafter, die sich jedoch gestern bedeckt hielten, was die Zukunft des Lokals anbelangt. Im Juli 1998 hatten sie die Alte Feuerwache eröffnet. In dem großen Gebäude, das tatsächlich einst als Feuerwache diente, war einst auch das Luitpoldmuseum untergebracht.

 

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