Arztpraxen:
Barrierefreie Praxen sind rar - oder für die Senioren schwer ausfindig zu machen: Laut statistischem Jahrbuch hat Bayreuth 262 ambulant praktizierende Ärzte und 68 Zahnärzte. "Aber bei fast keinem Arzt, der eine eigene Webseite betreibt, befindet sich ein Hinweis zur Zugänglichkeit. Hier gibt es erheblichen Nachholbedarf", sagt Roland Sack.
Gastronomie:
Nachholbedarf sieht er auch bei den Gastronomen im Stadtgebiet - einerseits, weil viele Gasträume nur über Treppen zugänglich und die Toiletten oft im Keller seien; andererseits, weil es für Senioren kaum noch Versammlungsräume gebe. Gaststätten mit großen Nebensälen fehlen vor allem in der Innenstadt - aber gerade dort wollen die Senioren gern sein. "Keiner möchte mit dem Stempel 'Alt' gekennzeichnet sein", sagt der 60-Jährige. "Die alten Menschen wollen mitschwimmen und dabeisein. Aber das wird immer schwieriger." Die Alternative seien Tagungshotels oder Räume ohne Bewirtung - "und das ist eine Preisfrage".
Einkaufen:
Zufrieden seien die Senioren aus Bayreuth mit den Bekleidungsgeschäften. Die fehlenden Möglichkeiten, in der Innenstadt Lebensmittel einzukaufen, seien für viele Grund für Frust, sagt Roland Sack. Der Norma-Markt, der an den ZOH umgezogen ist, sei immer gut besucht. "Aber man will nicht nur beim Discounter kaufen, sondern auch Markenware", moniert der VdK-Chef. "Und wir haben zwar genug Bäcker, aber nur zwei Metzger. Fleisch in der Innenstadt – das fehlt." Ein Manko hat nichts mit dem Angebot zu tun, sondern mit dem Personal: Viele Senioren, sagt Sack, wünschen sich mehr Anerkennung und Respekt.