Maria Dostal, eine geborene Markl, war mit fünf Monaten aus Groß Tajax im Sudetenland mit ihrer Mutter von dort vertrieben worden. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, er war im Krieg gefallen. 1951 kam sie nach Prebitz, 1954 nach Creußen, wohnte am Hinteren Tor, besuchte acht Jahre die Volksschule. „Wir waren mit acht Klassen in einem Zimmer“, erzählt die 72-Jährige. 1959 hatte sie eine feste Lehrstellenzusage bei einem Rechtsanwalt in Bayreuth gehabt. Das klappte dann aber nicht und sie musste etwas Neues suchen. Da bot die Singer Alemannia eine Lehrstelle zur Industriekauffrau an. Drei Jahre dauerte die. „Wir wurden in den Betrieb und alle Abteilungen eingebunden“, erzählt sie. Zur Berufsschule einmal in der Woche mussten die Lehrlinge nach Bayreuth. Dort lernten sie unter anderem das Schreibmaschineschreiben und Stenografie. Die Grundzüge hatte ihnen vorher schon in Creußen beim ehemaligen Schulrat Hugo Simm beigebracht.