Alles Walzer beim Ball der Städte

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Es war eine Premiere in Pegnitz, etwas Neues, sehr Fesches, kündigte Moderator Bernd Rasser an. Und es war etwas sehr Gelungenes: der Ball der Städte Pegnitz und Auerbach am Samstagabend, zu dem rund 420 Besucher in die Christian-Sammet-Halle gekommen waren.

 
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Bürgermeister: „Der Ball ist Ausdruck, dass die Städte über die Bürgermeister und Räte hinaus zusammengekommen sind“, begrüßte der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab die ausverkauften Reihen. Und das Motto des Balls – New York, New York – sei der Inbegriff von Aufbruch in was Neues. „Wir haben genug Grillfeste“, so Raab. So sah es auch sein Auerbacher Amtskollege Joachim Neuß: „Pegnitz und Auerbach rücken näher zusammen.“ Und in scherzhafter Anspielung auf den unterschiedlichen Dialekt meinte er: „Wir leben auch an der Grenze zu Mittelfranken, wir kennen keinen Rassenhass.“ Mit ihren Ehefrauen schwangen die beiden Bürgermeister dann das Tanzbein als es zur Eröffnung hieß: Alles Walzer!

Luftig, leicht und schulterfrei

Garderobe: Das frühsommerliche Wetter der vergangenen Tage hatte wohl seinen Einfluss auf die Garderobenwahl vor allem bei den Damen. So gab es zwar vereinzelt lange, festliche Ballroben, aber die Mehrheit kam doch in knielang, leicht, luftig und schulterfrei. Viele gedeckte Farben und wenn Farbkleckse aufblitzten, dann überwiegend in Rot. Einfacher hatten es da die Herren im dunklen Anzug. Sie zollten dem warmen Wetter und vor allem der hohen Temperatur in der Halle Tribut, in dem sie schon nach den ersten Tänzen das Sakko ablegten und kurzärmlig eine flotte Sohle aufs Parkett legten. Einige hatten übrigens noch im Sportbeutel ein paar bequeme Ersatzschuhe für ihre Partnerin dabei.

Tanz: „Wir sind nicht die Tanzpolizei und auch nicht Joachim Llambi von ’Let’s dance’“, animierte Karsten Friedrich vom Orchester Pik 10 zum Tanz. Und so war dann auch für jeden was dabei, vom klassischen Walzer – bei dem die Tanzfläche übervoll war und in die hinteren Bereiche der Halle ausgedehnt wurde – über Disco Fox, Rumba, Samba, Jive und Tango. Nur mit der von Friedrich spontan initiierten Chorgemeinschaft Pegnitz-Auerbach klappte es nicht ganz und so klang der Refrain von „Ich war noch niemals in New York“ aus den Publikumskehlen etwas dünn.

Fernweh bei den Besuchern

Dekoration: Man merkte fast gar nicht, dass man eigentlich in einer Sporthalle war. Höchstens vielleicht am Boden mit seinen vielen Linien und, dass es zum Tanzen nicht unbedingt glatt genug war. An der Decke dominierte eine riesige US-Flagge, die sich auch in Klein um die Tischbeleuchtung wieder fand. An zwei Leinwänden gab es Dauereinspielungen mit Bildern aus New York, die bei manchem Besucher für Fernweh sorgten. Und dann war da noch das Graffitti-Banner mit – natürlich New York, New York-Schriftzug – und Slogans zu den gastgebenden Städten: „Pegnitz – fränkisch modern“ und „Auerbach – richtig lebendig“ hieß es da.

Verpflegung: Auch bei der Speisekarte hatte man das Motto des Balls untergebracht. „Es gibt Burger mit amerikanischen Krautsalat“, sagte Erwin Voit, Chef der gleichnamigen Cateringfirma aus Weiden. Ansonsten habe man beim Essensangebot aber eher auf Bodenständiges gesetzt, wollte die Gäste aus Oberfranken und der Oberpfalz kulinarisch nicht überfordern. Und so konnte noch zwischen frischem Atlantik-Lachs mit Spinat und Spätzle oder Rosmarinkartoffeln und Filet vom Oberpfälzer Schwein, auch mit Spätzle, gewählt werden. Gekocht wurde quasi vor der Tür im Küchenlastwagen. „Das haben wir öfter, wenn die Gegebenheiten entsprechend sind“, so Voit, der mit 15 Leuten da war. War der Ball etwas Außergewöhnliches? „Nein“, sagte Voit, so eine Veranstaltung hat er etwa einmal im Monat.

Flotte Samba-Schritte

Einlagen: Eine Verschnaufpause fürs Publikum gab es bei den Auftritten vom Duo „Just Two“, die für ruhigere Klänge sorgten. Etwas zum Nachmachen, wie Moderator Bernd Rasser ankündigte, präsentierten dann die Best Bavarian Dancers mit ihrem Tanz der Vampire. Die ehemaligen Turniertänzer zeigten in der Sammet-Halle was die Profis können, nachmachen wollte es dann aber doch keiner. Außer Rasser, der sich in flotte Samba-Schritte einweisen ließ.

Fazit: Der Ball der Städte – eine gelungene Premiere mit Tanzmusik für jeden Geschmack, attraktivem Drumherum und guter Stimmung. Die Fortsetzung folgt nächstes Jahr dann in Auerbach.

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