Alles neu bei ZF

Von Christina Holzinger
Alles neu bei ZF in Auerbach und Bayreuth: Über 100 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in die Standorte investiert. Foto: red Foto: red

Der Auerbacher Automobilzulieferer ZF baut in den kommenden Jahren um und auf: Zum einen wird der Tastaturhersteller Cherry, bis Anfang  Ende 2016 Teil von ZF, in ein eigenes Fabrikgebäude ziehen. Zum anderen werden die Produktionshallen kräftig umgebaut. Aktuell werden zudem etwa 20 Millionen Euro in ein neues Werk in Polen investiert.

 
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Ein Hauch von Veränderung liegt in der Luft. Gut sichtbar für alle Besucher und Mitarbeiter steht auf einem großen Transparent an den graubraunen Hauswänden „Welcome to Auer Future“ – mit diesem Slogan stimmt die Unternehmensleitung die Mitarbeiter auf die kommenden Veränderungen ein. Und davon wird es einige geben.

Aufwändige Trennung

Nach Anfang 2016 der Spezialist für Computereingabegeräte Cherry ein eigenständiges Unternehmen wurde, mussten die beiden Unternehmen mühsam voneinander getrennt werden: Jede Maschine, jeder Mitarbeiter, jeder Block, jeder Stift musste nun eindeutig einem von beiden Unternehmen zugeordnet werden. Zeitweise wurden sogar Bauzäune dafür genutzt, die einzelnen Bereiche der Stanzerei voneinander zu trennen. Nun steht der Auszug Cherrys bevor – geplant hierfür ist der Bau eines neuen Gebäudes in Auerbach. Doch der Auszug wird nach Aussage des Pressesprechers Michael Lautenschlager wohl erst Ende 2019 erfolgen.

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Zeitgleich ist der Automobilzulieferer dabei, die Produktionsflächen während des laufenden Betriebs umzubauen. Stück für Stück entsteht so Platz für die Fertigungsanlagen neuer Produkte. ZF produziert derzeit in Auerbach elektronische Steuergeräte für Automatikgetriebe, Fahrwerksysteme und Leistungselektronik für elektrische Antriebe in die Automobilindustrie. In der Oberpfalz werden auch Sensoren, elektromechanische Baugruppen und Mikroschalter für Autos und Industrie hergestellt. Kunden sind beispielsweise Mercedes, BMW, Volkswagen, Audi, Volvo und Jaguar.

100 Millionen Euro investiert

In den vergangenen Jahren hat der Konzern etwa 100 Millionen Euro in die Standorte Auerbach und Bayreuth investiert. Das Ziel: Produktionsabläufe verbessern, sich zukunftsfähig aufstellen. Produktschwerpunkt am Standort Auerbach werden langfristig Elektroniklösungen für die Automobilindustrie sein. Deshalb werden in Auerbach elektronische Steuerungen für Antriebslösungen entwickelt und produziert. Nach Aussage Lautenschlagers stellen die am Standort entwickelten und produzierten Komponenten „die Intelligenz für konventionellen Antriebe, wie auch für Antriebe der Hybrid- und Elektrofahrzeuge dar und ebnen somit den Weg für die Mobilität der Zukunft.“

Neues Werk in Polen

Neuestes Projekt im Hause ZF: Ein neues Werk in Süden Polens bei der Stadt Czestochowa. Dort sollen künftig 300 Mitarbeiter – zum Großteil Neueinstellungen – Kameras für Fahrerassistenten bauen. Dabei handelt es sich nicht um eine Verlagerung der Produktion von deutschen Standorten nach Polen. ZF rechne mit einem „starken Wachstum der Nachfrage“ solcher Produkte, weshalb der Konzern etwa 20 Millionen Euro in den polnischen Standort investieren will. Laut Lautenschlager sei der Standort deshalb so attraktiv, weil es dort laut des Pressesprechers „gut ausgebildete Facharbeiter, ein stabiles politisches und wirtschaftliches System sowie eine gute Infrastruktur“ gibt. Trotz der hohen Investition in das polnische Werk sind nach Aussage des Pressesprechers jedoch keine Arbeitsplätze an deutschen Standorten wie Auerbach in Gefahr.

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