Diakonie und Caritas wollen gemeinsam Treffen gründen – Gemeinschaftsgefühl steht im Vordergrund Alleinerziehende tauschen sich aus

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Theresa Mayer von der Caritas, Petra Pohl von der Diakonie und Thea Koch von der Caritas, bieten ab März in Pegnitz einen Treff für Alleinerziehende an. Foto: Ralf Münch Foto: red

Die Situation der Alleinerziehenden heute hat sich geändert, aber der Bedarf an einem Betreuungsangebot ist da. Darum bieten Diakonie und Caritas gemeinsam ab März einen neuen Treff in Pegnitz für diese Personengruppe an.

 
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„Die Arbeit mit Alleinerziehenden gibt es in Pegnitz schon seit 1987“, sagt Petra Pohl vom Diakonischen Werk. Da hätten die Mütter – es waren eigentlich keine Väter dabei – und ihre Kinder einen Stempel aufgedrückt bekommen. Es war wie ein Makel, getrennt oder geschieden zu sein.

Großer Gesprächsbedarf

Das Gesellschaftliche stand mehr im Vordergrund. Meist war die Frau vom Mann verlassen worden, es gab großen Gesprächsbedarf, mit dieser Situation fertig zu werden, erinnert sie sich. Trotzdem hat sich die bestehende Gruppe 2000 aufgelöst. Heute ist die Situation anders. Die Mütter stehen im Berufsleben, die Trennung geht auch von ihnen aus und der Zusammenhalt mit Gleichbetroffenen ist stärker. Gesucht wird jetzt eher ein Freizeitangebot und Kinderbetreuung. „Sie wollen selber etwas machen“, sagt Pohl. Allein hier ein Angebot zu organisieren, bedeutet aber einen großen Arbeitsaufwand. Also hat sie den Kontakt zur Caritas gesucht und nun bieten beide Kirchen miteinander etwas an.

Erst muss der Bedarf geklärt werden

„Wir hatten bislang einen halben Tag in der Woche eine soziale Beratung“, sagt Theresa Mayer von der Caritas. Zusammen mit ihrer Kollegin Thea Koch und eben Petra Pohl wollen sie nun die neue Gruppe bilden.

„Wir müssen aber erst mal schauen, welcher Bedarf ist“, sagt sie. Ist es die Bewältigung der neuen Situation – ich bin allein, wie verbinde ich Arbeit und Kinder? – oder ist es der Wunsch nach Gemeinsamkeit mit anderen in der gleichen Situation? Der gedankliche Austausch? Das muss erst herausgefunden werden. Darum wird ein einfaches Angebot am Anfang stehen. Das heißt, in Form eines Brunches kann man sich kennenlernen, der Bedarf erkannt werden. Eine Tagesmutter betreut während des Treffens die Kinder.

Selbsthilfe soll entstehen

„Es soll ein lockeres Treffen ohne eine bestimmte Beratung sein“, so Thea Koch. Das Gemeinschaftsgefühl steht dabei im Vordergrund. „Vieles wird sich erst aus dem Gespräch heraus entwickeln“, sagt Mayer. Wünschenswert wäre, dass mehr eine Selbsthilfe daraus entsteht. Betreut und begleitet wird das Angebot von Diakonie und Caritas. Aber es soll auch Informationen und Tipps zu den Themen Erziehung, Finanzen und Umgang mit Ämtern geben. Der Treff soll aber in erster Linie für Alleinerziehende sein, die sich austauschen wollen, aufeinander hören, voneinander lernen wollen. Es soll der Mut zur Selbstständigkeit gestärkt und eine positive Lebenseinstellung gefördert werden, sagten die drei Frauen.

Info: Das erste Treffen für Alleinerziehende in Form eines Brunches mit Kinderbetreuung findet am Samstag, 11. März, um 11 Uhr in der Villa Kunterbunt statt. Der Unkostenbeitrag liegt bei drei Euro. Das nächste Treffen ist für Samstag, 8. April, um 11 Uhr angesetzt. Eine vorherige Anmeldung ist bei der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit KASA unter der Telefonnummer 0 92 41/36 74 möglich.

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