Selten ist nach den ersten Momenten eines Konzerts schon so klar, dass es gut werden wird. „Endlich mal was Neues“, sagt ein Besucher in der Pause, nachdem die letzten Takte einer spektakulären, wiewohl der Tradition verpflichteten Eigenkomposition des glänzenden Musikers und Interpreten verklungen sind. Dieser Feststellung aber hätte es kaum bedurft, denn schon nach Bachs Chromatischer Fantasie und Fuge BWV 903 konnte einem die Idee kommen, dass hier ein junger Mann mit dem natürlichstem Aplomb auf die musikalische Szene trat. Dass er zudem nicht allein „gut spielt“, was bei Steingraeber erwartet werden kann, ist bemerkenswert. Auch die Dramaturgie des Programms gehorcht einer Sicherheit, die selbst in den besseren Steingraeber-Konzerten nicht selbstverständlich ist.