Überwältigende Mehrheit bei Versammlung – Hoher Prozentsatz bei Umfrage Ahorntaler wollen Projekt Dorfladen vorantreiben

Von Klaus Altmann-Dangelat
Klaus Hahn (links) und der Ahorntaler Bürgermeister Gerd Hofmann setzen sich für das Projket Dorfladen ein. Foto: Altmann-Dangelat Foto: red

Die Mehrheit der Gemeindebürger ist für einen Dorfladen, der die Nahversorgung in den nächsten Jahren sichern soll. Das ergab eine Umfrage in der Bevölkerung. Auch in der Bürgerversammlung  sprachen sich alle Anwesenden per Handzeichen für die Weiterführung des Projektes aus.

 
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Die Umfrage hatte im Auftrag der Gemeinde das „Institut für Nahversorgung Services“ ausgearbeitet und auch ausgewertet. Der Institutsleiter und Unternehmensberater Volker Hahn stellte die einzelnen Resultate im Gasthaus „Fränkische Schweiz“ vor.

Die wichtigsten Zahlen

Auf 85 Prozent der eingegangen Umfragebögen wurde zum Ausdruck gebracht, dass die Nahversorgung besser werden sollte. Der gleiche Prozentsatz würde in einem Dorfladen im ehemaligen Edeka-Markt auch einkaufen. Etwa 40 Personen haben angekündigt, dass sie bei der Einrichtung eines solchen Ladens mithelfen würden. Hahn und Bürgermeister Gerd Hofmann waren auch von der Rücklaufquote beeindruckt. Diese betrug 45,1 Prozent. Es wurden 980 Fragebögen ausgeteilt. 442 Bögen wurden ausgewertet. „Diese „Quote ist überdurchschnittlich gut, viele Bürger haben sich auch online beteiligt“, sagte Hahn. Die Quote zeige auch, wie groß das Interesse an diesem in der Bevölkerung sei. Damit sei gegeben, dass die Umfrage in der Gemeinde repräsentativ sei. „Die Ergebnisse treffen mit 95 Prozent Sicherheit auf die Gesamtheit zu“, so das Fazit der Studie.

Die wichtigsten Produkte

 Die Umfrage hat ergeben, dass die Bürger vor allem Wert auf frische Ware legen und Dinge des täglichen Bereichs einkaufen würden. An erster Stelle stehen hier Backwaren, Obst und Gemüse. Viel Wert wird, so die Umfrage, auf regionale Produkte gelegt. „Das könnte eine Nische sein, bei welcher der künftige Dorfladen punkten könnte“, sagte Hahn. Als sehr wichtig wurde auch die Einrichtung einer Poststelle angesehen. Abgesehen von den Produkten wurde in der Umfrage immer wieder darauf hingewiesen, dass ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis herrschen müsse. Dann seien die Bürger auch bereit einige Cent mehr als im Discounter zu zahlen. Einen Hol- und Bringservice, wie es ihn in anderen Kommunen gibt, sehen 62 Prozent nicht als notwendig an. Auf der Hälfte aller Einsendungen wurde jedoch gewünscht, dass im Ladenbereich eine Art Treffpunkt eingerichtet werden soll, wo man etwa bei einer Tasse Kaffee sich mit anderen unterhalten kann.

Die wichtigste Frage

Wie kann solch ein Dorfladen finanziert werden? Bei der Umfrage haben 115 Personen (also etwa ein Drittel aller Rücksendungen) signalisiert, dass sie sich finanziell beteiligen würden. Auch dieser Anteil sei, im Vergleich mit anderen Gemeinden, überdurchschnittlich – so Hahn. Als „sensationell“ bezeichnete er gar die Summe, die zusammenkommen würde, wenn sich alle Bürger an ihre Zusagen halten würden: Es kämen erst einmal 36 100 Euro zusammen. Die Erfahrung aus anderen Gemeinden zeige, dass sich dieser Betrag wahrscheinlich auf etwa 80 000 Euro verdoppeln werde. So viel Geld werde schon man brauchen, denn für den gesamten Warenbestand müssten etwa 100.000 Euro angesetzt werden, so Volker Hahn. Bürgermeister Hofmann fügte an, dass die Gemeinde in Vorleistung bei der Sanierung und darauffolgenden Ausstattung des Gebäudes gehen müsse. Er nannte den Betrag von 150 000 Euro. „Das ist aber nur eine erste vorsichtige Schätzung“, betonte Hofmann. Es wurden mehrere Fördermöglichkeiten erörtert. Mit diesen Fragen müsse sich nun der erweiterte Arbeitskreis im Detail befassen.

Die wichtigste Person:

Das wird zukünftig der Marktleiter sein. Das könne man nicht nebenher machen, das werde ein Vollzeitjob, so Hahn. Dem Marktleiter soll ein Geschäftsführer zu Seite stehen. Diese „Schlüsselpositionen“ sollten frühzeitig besetzt werden, so Hofmann, damit die Personen intensiv am Entstehungsprozess bis zur geplanten Eröffnung im nächsten Frühjahr mitarbeiten können.