Afrika-Festival: Mutige Modenschau

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Die große farbige Halskrause, wie sie in der Massai-Region getragen wird, oder doch eher der schwarz-goldene Kittel der Igbo. Sehr viel Authentisches bieten Doktoranden der Uni Bayreuth auf der Bühne des Afrika-Karibik-Festivals. Aus den eigenen Kleiderschränken holen sie Festanzüge ebenso wie Alltagskleidung und erklären, was und wann sie in ihrer Heimat tragen. Leider nur sehr kurz ist ihr Auftritt, der dem doch sehr kommerziell ausgerichteten Festival, das heuer zum elften Male stattfindet, einen interessanten Aspekt gibt.

 
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Inmitten der dicht gedrängt stehenden Buden auf dem Stadtparkett, zwischen den unvermeidlichen Pluderhosen in zigfacher Ausführung, Apfelschnecken und Riesenmuscheln, unangenehm nach Gerbstoff riechenden Gürteln und lecker duftendem Krokodilbraten, bieten die Doktoranden der Bayreuther Graduiertenschule für Afrikastudien Bigsas (Bayreuth International Graduate School of African Studies) samt ihren Familienangehörigen ein unterhaltsames Programm. Bigsas kooperiert mit Universitäten in Marokko, Kenia, Benin, Mosambik, Südafrika und Äthiopien. Und von dort kommen auch die farbenfrohen Kleidungsstücke für die es viel Applaus gibt.  

Ein echter Hingucker: das Hemd - Isiagu genannt - der Igbo, eine der größten Bevölkerungsgruppen Nigerias, die im Südosten des westafrikanischen Landes leben. Geprägt von den Farben schwarz und gelb zeigt es Leopardenköpfe und Stößzähne. Die martialischen Darstellungen sind vor allem älteren Männern vorbehalten, die es gerne beim sonntäglichen Kirchgang tragen. Ergänzt durch eine rote Kappe und Perlenkette den Herrschern.

Mehr Eindrücke vom Festival:

Habesha nennt sich das traditionelle äthiopische Kleid mit langem Schultertuch. Wobei sich auch viele außerafrikanische Einflüsse ausfindig machen lassen. Der Fugu dagegen, eine Art Kittel, ist typisch für den Norden Ghanas. Und wird auch heute noch an einfachen Holzwebstühlen gefertigt.

Im dichten Gedränge feiern die Bayreuther am Samstag bis weit in die Nacht hinein bei Reggae, Dancehall-Music und Afro-Blues, lassen sich Henna-Tattoos auf die Hände malen oder Zöpfe ins Haar flechten. Und genießen den Abend in ungewöhnlicher Atmosphäre.

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