AfD-Kreisvize tritt zurück

Von Peter Engelbrecht
Georg Hock, AfD-Chef im Kreisverband Kulmbach-Lichtenfels (links), mit seinem Stellvertreter Edwin Hübner im ARD-Magazin „Kontraste“. Screenshot: mp Foto: red

Edwin Hübner aus Himmelkron ist als stellvertretender Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Kulmbach-Lichtenfels zurückgetreten. Er hatte "Reichsbürger"-Thesen vertreten und war daraufhin ins Visier des bayerischen Verfassungsschutzes geraten.

 
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AfD-Kreisvorsitzender und Bezirksvize Georg Hock bestätigte auf Anfrage den Rücktritt. Zur Nachfolgerin des 64-jährigen Rentners sei Daniela Förster aus Kulmbach gewählt worden. Hintergrund des Rücktritts dürfte eine zweijährige Ämtersperre sein, die der Bezrksvorstand jüngst gegen Hübner verhängt hatte. Einen entsprechenden Beschluss wollte Hock weder bestätigen noch dementieren. Hübner war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Hübner hatte im Oktober 2016 für bundesweite Empörung gesorgt. Damals ging das ARD-Magazin "Kontraste" der Frage nach, wie viel "Reichsbürger"-Gedankengut in der AfD steckt. Beim AfD-Stammtisch in Kulmbach vertrat Hübner vor laufender Kamera die These, Deutschland sei 1914 und 1939 "in den Krieg getrieben" worden. Für ihn gehöre auch das Gebiet östlich der Oder zu Deutschland. Während Mandy Myszak damals als Beisitzerin wegen der Äußerungen zurücktrat, stellte sich Kreischef Hock demonstrativ hinter seinen Stellvertreter. Hübner könne sich auf die Meinungsfreiheit berufen, verfassungsfeindlich seien die Äußerungen nicht, betonte Hock. Das Landesamt für Verfassungsschutz sah das anders. Hübner habe sich in der Sendung klar revisionistisch geäußert, so dass sich "Bezüge zum Rechtsextremismus ergeben", hatte ein Sprecher des Landesamtes erklärt. Hüber werde deshalb vom Verfassungsschutz beobachtet.