Hüttenbetreiber in Pegnitz wollen an ihrem Konzept festhalten Adventsdorf mehr als eine Ein-Tages-Party

Von
So beschaulich geht es im Pegnitzer Adventsdorf oft zu – nur nicht an den Donnerstagen, wenn eine After-Work-Party angesagt ist. Die Macher wollen dennoch an ihrem Konzept festhalten. Weil die Besucherzahl wieder zunimmt, weil es keine Alternative gibt im Moment. Foto: Archiv/Klaus Trenz Foto: red

Immer donnerstags feiern sie Party. Immer donnerstags treiben sich bei bester Laune ein paar hundert Menschen auf dem Pegnitzer Stadtparkett herum. Und an den anderen Tagen der Vorweihnachtszeit? Da herrscht ein eher laues Publikumslüftchen. Macht da das von Vereinen und dem Händlerarbeitskreis Unser Pegnitz getragene Adventsdorf in seiner bisherigen Form überhaupt noch Sinn? Ja, sagen die Standbetreiber. Ja, sagt auch der Bürgermeister.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

So dramatisch sei die Lage nun auch wieder nicht, betont Thomas Cieslik, Sprecher der Adventsdorf-Macher. Sei doch die Besucherzahl diesmal angestiegen. Klar, die After-Work-Partys waren wieder der Magnet mit dem größten Zulauf. „Mittlerweile hat sich der Donnerstag zu einem Treffpunkt für alle Altersschichten entwickelt. Jung und Alt feiern friedlich miteinander, und die Resonanz war durch die Bank positiv“, sagt Cieslik.

Sicherheitsdienst hatte wenig zu tun

Und trotz der starken Frequenz gab es kaum Zwischenfälle, der Sicherheitsdienst musste nur in „ganz seltenen Fällen aktiv werden“. Das spreche doch für sich. Wenn der Gast das Angebot so gut annimmt, müsse das Konzept ja wohl stimmen, sagen auch Steffen Rein als Vorsitzender des EV Pegnitz, Jochen Nowak als Vorsitzender des FC Pegnitz und Schnerpfl-Wirt Ahmed Uzlu, der in der größte Hütte an der Giebelseite des Alten Rathauses Regie führt.

Ganze VGN-Gruppen kommen

Was Thomas Cieslik, der mit zwei Partnern den „Weihnachtsstodl“ betreibt, und seine Mitstreiter besonders freut: „Wir stellen fest, dass auch Gäste aus dem Umland den Weg nach Pegnitz finden und so unsere Stadt neu entdecken können.“ Dies gelte eben nicht nur für den Donnerstag. Auch an anderen Wochentagen kämen manchmal ganze Gruppen, die aus dem Einzugsbereich des VGN anreisen: „Und das ist ja genau das, was wir erreichen wollen – nämlich Leute nach Pegnitz zu bringen.“

Der Umsatzbringer

Natürlich ist der Donnerstag ein „Umsatzbringer“, sagt Cieslik. Aber auch an den anderen Tagen und den Wochenenden wachse die Besucherzahl stetig. Nachdem täglich geöffnet ist, brauche der Gast nicht überlegen „ist offen oder nicht“. Und auch Zusatzangebote wie das Ponyreiten oder das Kinderprogramm an den Sonntagen werden von Familien mehr und mehr genutzt.

Wie in der Gastronomie

Was auch klar sei: „An manchen Tagen muss man wie auch in anderen Gastronomiebetriebe mal damit leben, dass weniger los ist.“ Doch mittlerweile schätzen die Stammgäste die Ruhe an den Wochentagen – „und besuchen unser Adventsdorf auch genau deswegen“. Auch so manche Gruppen aus den Pegnitzer Schulen kämmen immer wieder auf eine Tasse Glühwein vorbei. „Die Berufsschule Pegnitz hat sogar ihre Weihnachtsfeier bei uns gefeiert“, so Cieslik.

Perfektes Verhältnis

Die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit der Stadt Pegnitz funktioniere reibungslos. Und das Verhältnis zwischen den Hüttenbetreibern war – wie in jedem Jahr – freundschaftlich, familiär und „einfach perfekt“.

Die Sache mit der Musik

Da wäre noch das Thema Musik. An den „After-Work-freien“ Tagen ist keine zu hören. „Leider ist der Betrag, den die Gema für solche Veranstaltungen aufruft,sehr, sehr hoch.“ Und das würde dann an den „normalen“ Wochentagen doch den finanziellen Rahmen sprengen, sagt Ahmed Uzlu. Cieslik ergänzt: „Aber auch hier arbeiten wir an Lösungsmodellen.“

Offen für Vorschläge

Natürlich gebe es immer noch das eine oder andere, das sich verbessern lässt. „Wir haben immer ein offenes Ohr für sinnvolle Vorschläge zur Verbesserung unseres Adventsdorfes.“ Doch noch steht die Nachbesprechung mit allen Beteiligten aus. Cieslik: „Hier gibt es bestimmt auch noch Infos, die wir aber erst nach dem Termin Ende Januar zum Besten geben können.“

Raab "froh und dankbar"

„Gäbe es das Adventsdorf nicht, würde sich viele darüber beklagen, dass in Pegnitz im Winter in der Adventszeit nichts los ist und so etwas, wie in vielen anderen Städten auch, angeboten werden müsste“, sagt Bürgermeister Uwe Rab. Er sei deshalb „froh und dankbar“, dass von Unser Pegnitz und den beteiligten Vereinen die Initiative ergriffen wird. Die Advents- und Weihnachtszeit sei vor allem auch eine Zeit der Begegnung – „und das wird hier ermöglicht“. Zumal im Adventsdorf auch auswärtige Gäste bewirtet werden können.

Nicht alles schlecht reden

Die After-Work-Partys erfreuten sich großer Beliebtheit, ebenso wie andere Veranstaltungen im gesamten Rahmenprogramm: „Ich denke das an die Würdigung des Christbaumschmückens durch die Kindergärten.“ Für neue Anregungen sei auch er offen. Aber: „Ich bin dagegen, ständig alles schlecht zu reden.“

Hauptstraße 37, 91257 Pegnitz

Autor

Bilder