Adel Tawil: Jetzt singt er seine Lieder

Du machst ja schon ewig Musik, aber tatsächlich tourst du jetzt mit deinem ersten Soloalbum durch Deutschland. Ist das auf der Bühne jetzt ein anderes Gefühl für dich?
Adel Tawil: Es ist schon etwas anderes mit dem ersten eigenen Album auf der Bühne zu stehen. Aber an sich hat sich gar nicht so viel geändert. Es sind weiter meine Jungs von „Ich & Ich“ dabei, die mich bei meinen Live-Auftritten schon lange begleiten – und bei den „Ich & Ich“-Konzerten stand ich auch immer alleine auf der Bühne. Also eigentlich alles beim alten.

Hast du vor deinen Auftritten spezielle Rituale, um dich einzustimmen?
Tawil: Einsingen hilft mir auf jeden Fall gegen das Lampenfieber, zumindest ein bisschen. Aber am Ende des Tages kannst du gar nicht so viel gegen die Aufregung machen. Da musst du dann einfach durch und es ist auch erst weg, wenn du auf der Bühne stehst und die ersten Titel gesungen hast.

Gibt es Lieder, die du besonders gerne singst?
Tawil: Das ist wirklich von Tag zu Tag unterschiedlich und kommt auf die persönliche Verfassung an. Manchmal tut ein Song besonders weh und erinnert dich an eine besonders schmerzhafte Geschichte. Manchmal fühlst du einen positiven Song gerade ganz genau, weil du dir denkst „ja genau so soll es sein und so kann es bleiben“. „Lieder“ ist eigentlich immer schön, weil es immer eine Reise in meine Vergangenheit ist.

Du warst viele Jahre sehr erfolgreich mit „Ich & Ich“ unterwegs. Was hat dir Anette Humpe beigebracht?
Tawil: Auf mein Herz zu hören- das ist wirklich das Wichtigste. Auf das zu hören, was dir dein Gefühl sagt, nicht dein Verstand.

Singst du bei deiner Solo-Tour auch Lieder von „Ich & Ich“?
Tawil: Auf jeden Fall. Hits wie „Vom selben Stern“ oder „Stark“ lasse ich mir auch nicht nehmen. Die machen ja riesen Spaß auf der Bühne und sind einfach großartige Lieder, die ich immer wieder gerne singe.

Am 13.9. trittst du in Bayreuth auf- warst du schon mal dort?
Tawil: Ich war schon mal da, aber ich kann mich nur noch vage erinnern- es ist schon eine Weile her. Ich war auch noch nie bei den Festspielen, wo man die Bundeskanzlerin im blauen Abendkleid sieht. Vielleicht schaue ich mir das aber irgendwann doch noch mal an.

Also bist du mit Oberfranken und vor allem dem Oberfränkischen Dialekt nicht wirklich vertraut?
Tawil: Nein überhaupt nicht. Bei einem Auftritt in Nürnberg habe ich immer etwas von Bayern gesagt, bis dann wüste Rufe aus dem Publikum kamen: „Franken, wir sind hier in Franken!“. Das war meine erste Franken-Lektion. Gut, Franken ist offensichtlich nicht gleich Bayern.

Dann testen wir doch mal deine Oberfränkisch-Kenntnisse: Die Bayreuther Konzertbesucher antworten auf die Frage, wie ihnen dein Auftritt gefallen hat mit „Basst scho‘.“. Gut oder schlecht?
Tawil: Also für einen Berliner würde das jetzt maximal nach einem „ok“ klingen.

Falsch. „Basst scho‘“ ist von einem Oberfranken als Kompliment zu verstehen, beinah schon Ausdruck höchster Euphorie. Damit könntest du sehr zufrieden sein.
Tawil: Ach so! Gut, dass ich darüber Bescheid weiß. Wieder etwas über die Franken gelernt. Also die Oberfranken.

Info: Adel Tawil gibt am 13.9. ein Konzert in der Oberfrankenhalle. Tickets gibt es hier.

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Das Stichwort Adel Tawil nennen: (Ein Anruf auf dem dt. Festnetz kostet 0,50 €)