Acht Jahre Haft für Messerattacke im ICE

Foto: Peer Grimm/dpa Foto: red

In einem ICE bei Aschaffenburg attackierte er einen Briten von hinten mit einem Kampfmesser und verletzte ihn schwer. Für die blutige Messerattacke im April ist ein Niederländer zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

 
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Er sei auch mit fast drei Promille Alkohol im Blut in der Lage gewesen zu wissen, dass es Unrecht ist, jemanden mit einem Messer anzugreifen, sagte der Vorsitzende Richter Volker Büchs am Donnerstag am Landgericht Aschaffenburg.

Der 43 Jahre alte Angeklagte habe billigend in Kauf genommen, dass der Angegriffene sterben könnte. Die Kammer rückte deshalb nicht vom Vorwurf des versuchten Mordes ab.

Das damals 27 Jahre alte Opfer erlitt eine etwa acht Zentimeter lange und fünf Zentimeter auseinanderklaffende Schnittverletzung im unteren Kinnbereich. Er überlebte den Angriff, es bestand keine Lebensgefahr.

Der Angreifer wurde wenig später von zufällig mitreisenden Polizisten und Soldaten der Bundeswehr überwältigt.

In dem Prozess hatte ein Gutachter den Mann wegen des „Medikamenten-Drogen-Alkohol-Cocktails“ im Blut zwar als eingeschränkt steuerungsfähig, nicht aber als schuldunfähig bezeichnet. Er sprach sich zudem für eine Einweisung in eine Entzugsklinik aus.

Das Gericht folgte dieser Empfehlung. Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt über seinen Verteidiger gesagt, dass er sich nicht an den Vorfall erinnern könne.

Der Staatsanwalt hatte sieben Jahre Haft gefordert, der Verteidiger plädierte auf maximal viereinhalb Jahre für gefährliche Körperverletzung. Die Verteidigung kündigte bereits an, in Revision gehen zu wollen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

dpa

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