Abtprimas Wolf legt Amt nieder

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Abtprimas Notker Wolf (76) hat nach 16 Jahren sein Amt an der Spitze des Benediktinerordens niedergelegt.

 
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Sein Nachfolger ist Abt Gregory Polan von der Abtei Conception im amerikanischen Bundesstaat Missouri. Rund 250 Äbte wählten ihn am Samstag in Rom zu Wolfs Nachfolger. Polan nahm die Wahl an und ist damit zehnter Abtprimas der benediktinischen Konföderation, dem weltweiten Zusammenschluss aller Benediktinerklöster.

Wolf wurde 1940 in Bad Grönenbach im Allgäu geboren. Er besuchte das Gymnasium der Missionsbenediktiner in Sankt Ottilien und trat nach seinem Abitur 1961 in den Orden ein. Die Priesterweihe empfing er 1968. Sein Studium der Philosophie absolvierte der Benediktiner an der Päpstlichen Hochschule Sant'Anselmo in Rom; in München schrieb er sich für Theologie und Naturwissenschaften ein. Später lehrte Wolf Naturphilosophie in Sant'Anselmo, die Promotion mit einer Arbeit über das zyklische Weltmodell der Stoa folgte.

Von 1977 bis 2000 war Wolf Erzabt in St.Ottilien, dann wurde er zum Abtprimas des Ordens auf dem Aventin in Rom gewählt. Mit seiner Band „Feedback“ wurde Wolf auch als „rockender Abt“ bekannt. Nach dem Ende seiner Amtszeit in Rom kehrt er nun zurück nach Sankt Ottilien.

Der Abtprimas ist oberster Repräsentant von weltweit rund 22.000 Benediktinern und Benediktinerinnen, einem der größten Orden der katholischen Kirche. Der im 6. Jahrhundert vom heiligen Benedikt gegründete Orden ist der älteste der katholischen Kirche.

Der Abtprimas wird zunächst auf acht Jahre gewählt. Danach kann er bis zu zweimal, jeweils für vier Jahre, wiedergewählt werden. Er steht der Abtei Sant'Anselmo in Rom vor. Zugleich ist er Großkanzler der päpstlichen Hochschule der Benediktiner, des Pontificio Ateneo Sant'Anselmo. Im Kreis der Äbte ist der Abtprimas nur der „Erste unter Gleichen“. Sein Aufgabenfeld beschränkt sich in erster Linie auf die Repräsentation des Ordens.

Im deutschen Sprachraum sind die Benediktiner mit rund 1.500 Mönchen und Nonnen der mitgliederstärkste Orden. Allein in Deutschland gibt es mehr als 50 Niederlassungen. Innerhalb der Benediktinischen Konföderation, dem weltweiten Zusammenschluss aller Benediktinerklöster, spielen die Klöster im deutschen Sprachraum traditionell eine große Rolle.

kna

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